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Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins e.V. 1929 Großauheim wiedergewählt.
Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim, waren zahlreiche Mitglieder erschienen. Auf der Tagesordnung war vor allem die Neuwahlen des Vorstandes und der Revisoren wichtige Punkte. Die erste Vorsitzende, Frau Dr. Laber-Szillat, begrüßte die Mitglieder und konnte mitteilen, das im Moment keiner Toten zu gedenken sei, was eine schöne Nachricht sei. Die Genehmigung des Protokolls der Jahreshauptversammlung vom 27.05.2022 wurde einstimmig bestätigt.
In Ihrem Bericht der 1. Vorsitzenden stellte Frau Dr. Laber-Szillat verschiedene Aktivitäten aus dem Jahr 2022 vor. Dies war die Beteiligung des Vereins am Mainuferfest, dem Rochusmarkt und dem Weihnachtsmarkt. Hier wurden jeweils die Bücher aus der Serie „Großauheimer Wurzeln“ und der August Gaul-Wein zum Kauf angeboten. Um das Museum Großauheim etwas zu beleben, wurde die Idee „Objekt des Monats“ ins Leben gerufen. Der Verein stellt unter diesem Motto monatlich ein Exemplar aus seinem Inventar aus. Dies waren u.a. ein Grammphon aus der Jahrhundertwende, zwei antiquarische Fotoapparate, ein Telefon aus
dem Jahre 1928, ein Patengeschenk von 1909. In diesem Jahr wurde diese Aktivität weitergeführt und im April wird unter dem Thema „Des aale Gelersch“ eine alte Spielzeugeisenbahn ausgestellt. Die Vorstellung des Objektes ist immer mit einer Gesprächsrunde mit den Besuchern verbunden. Der Ausflug in 2022 führte nach Heusenstamm zum Sammeldepot des Museums für Kommunikation. Die Teilnehmer waren alle von den auf 15000 qm gezeigten Objekten beindruckt u.a. waren dies Kutschen, Kraftfahrzeuge, Kleinfahrzeuge, Gemälde, Fernsprechanlagen, Telefonzellen und die weltweit größte Sammlung von Telefonen. Auf Wunsch der Stadt Hanau hat der Verein 40 Schilder für historische Gebäude und Denkmäler beschrieben, die voraussichtlich im Herbst 2023 angebracht werden sollen. Damit endet der Bericht der 1. Vorsitzenden und sie übergab an die Kassiererin das Wort.
Frau Daniela Graf-Landwehr stellte die Einnahmen und Ausgaben im Detail vor und konnte zum Schluss ein gutes Ergebnis vorstellen. Die beiden Revisoren stellten der Kassiererin eine genaue Buchführung aus und baten die Anwesenden um Entlastung der Kassiererin; was bis auf eine Enthaltung bestätigt wurde.
Zur Neuwahl des Vorstandes wurde als Wahlleiter Herr Volker Lippmann bestätigt. Dieser bat in seiner Funktion als Wahlleiter die Anwesenden um die Entlastung des Gesamtvorstanden. Der Wunsch der Versammlung war den Vorstand en Block zu wählen. Der Vorstand wurde mit 4 Enthaltungen bestätigt.
Es sind dies:
1. Vorsitzende - Dr. Sabine Laber-Szillat
2. Vorsitzender Stefan Gruber
Kassiererin – Daniela Graf-Landwehr
Schriftführer – Thomas Steigler
Pressereferentin – Christel Derzbach
2. Pressereferent mit Sonderaufgaben – Werner Derzbach
Als Kassenrevisoren wurden gewählt: die Herren Reiner Kargl, Heinrich Hartl
Als Beisitzerin ohne Stimmrecht: Frau Ingrid Fliedner
Da keine weiteren Anträge und Fragen vorlagen, konnte Frau Dr. Laber-Szillat den offiziellen Teil schließen und bat Herrn Wolfgang Hombach über die Sonderausstellung im Museum Großauheim ?Angeworben - angekommen? zu sprechen.
Auf die Frage wer die Ausstellung noch nicht besucht hat, konnte erstaunlicherweise festgestellt werden, dass der überaus größte Teil der Teilnehmer noch nicht in dieser Ausstellung waren und daraufhin kam der Gedanke ein Führung unter der Leitung von Herrn Hombach durch den Heimat- und Geschichtsverein zu organisieren. Herr Hombach stellte in anschaulicher Weise die Sonderausstellung vor und gab Tipps, wie man die Ausstellung sich sinnvoll anschauen sollte. Die Ausstellung ist eine sog. Werkstattausstellung, d.h. dass jeder seine Erfahrungen und Geschichten mit den italienischen und spanischen Mitbürgern von damals aufschreiben und weitergeben kann. Ein kleines Heft liegt in der Ausstellung aus, indem man seine Erinnerungen aufschreiben kann. Das Buch zur Ausstellung wird die Stadt Hanau im Juni 2023 herausgeben. Es bezieht sich auf die Notizen eines spanischen Gastarbeiters unter dem Titel „Barraca 5“. Das Buch wurde vom Spanischkurs der Volkhochschule übersetzt.
Nach diesem interessanten Vortrag wurde die Jahreshauptversammlung beendet.
Museum Großauheim: Objekt des Monats
April 2023 – „Des alte Gelersch“ - wegwerfen oder aufheben ?
Der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim stellt seit September 2022 monatlich ein neues Objekt aus seiner reichhaltigen Sammlung vor und dies wird in der Eingangshalle des Museums Großauheim präsent.
Ein ganzer Kult hat sich um die Frage entwickelt an dessen Spitze Marie Kondo den Minimalismus erklärt und das Internet über Aufbewahrungsfristen und Aufräumtipps überquillt. Es ist eine Frage die sich jeder von uns vielmals in seinem Alltagsleben stellen muss und die natürlich gerade in einer historischen Sammlung von zentraler Bedeutung ist. Ist alte Kunst von 1600 wertvoller als die von 1800? Was soll aufgehoben werden und warum?
Was heben Sie auf? Haben Sie ein kleines Museum zuhause mit den Dingen Ihrer Vorfahren und was bedeutet es Ihnen? Ist Ihnen der alte Griffelkasten wertvoller als das edle I-Phone, obwohl sie ihn gar nicht mehr nutzen? Sammeln Sie Bierdeckel oder Briefmarken?
Wir laden Sie am 02.04.2023 um 15.00 Uhr ein, mit uns über das Sammeln und Bewahren, über die Notwendigkeit des Wegwerfens und Auswählens ganz allgemein zu sprechen und über die Konflikte, die es auslöst.
Der Eintritt für diese Veranstaltung ist frei. Ein anschließender Besuch im Museum ist für Vereinsmitglieder frei, für Nichtmitglieder ist der Eintritt kostenpflichtig (4,00 € / Erm. 3,00 €).
So sollen auch 2023 jeweils am ersten Sonntag im Monat um 15.00 Uhr folgende Objekte vorgestellt werden, die dann den kompletten Monat über im Museum zur Ausstellung stehen:
8. Januar - Gasmaske
5. Februar - Bibel
5. März - Äthermaske und Ätherkännchen
2. April - „Des alte Gelersch“
Nachlese zur Veranstaltung am 02.10.2022 „Objekt des Monats - Box-Kameras“
Als Objekt des Monats Oktober präsentierte der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim am 2. Oktober aus seiner reichhaltigen Sammlung zwei alte Kameras: eine Baldak-Box und eine Boy-Box. Die Besucher brachten ihre früheste Kamera und ihre „Schätzchen“ mit und erzählten von ihren Erinnerungen an die Fotografie. Ein zwangloser Gesprächskreis ergab zu diesem Thema viele Aspekte unserer Geschichte mit Bildern, Bildungsreisen und Eingebildetem. Auch aktuelle Themen wie Bilderrechte, Bilderschwemme und die Frage „Wohin mit meinen Bildern / Dias / Kameras?“ wurden besprochen.
Eine freundliche Besucherin lieh zwei weitere alte Kameras für die kleine Vitrine und erweiterte damit die Ausstellung im Vorraum des Großauheimer Museums, die Ihnen kostenfrei zugänglich ist. Die Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag 11-17 Uhr.
¿ ANGEWORBEN - ANGEKOMMEN ?
Ein erinnerungskulturelles Projekt zur italienischen und spanischen Arbeitsmigration nach Großauheim und Umgebung mit der Lindenauschule.
Museum Großauheim – Samstags, sonntags 11-17 Uhr – Link
- Ein hintergründiger Bericht von Dr. Sabine Laber-Szillat zu dieser Sonderausstellung findet sich hier.
Ausflug des HGV nach Heusenstamm zum
Sammlungsdepot des „Postmuseums“ – Museum für Kommunikation
Am 12.10.2022 fand der Ausflug des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim nach Heusenstamm zum Sammlungsdepot des Museums für Kommunikation (vormals „Postmuseum Frankfurt“) statt.
Ein ausführlicher Bericht darüber findet sich hier.
Unter Pfarrer Lothar Sperling - unserem verehrten Vereinsmitglied - wuchs eine kreative Gemeinde heran, die im Juni 2022 mit Freude ihr 50jähriges Bestehen feiert. Aber dies ist keineswegs die einzige Veranlassung, Jubiläen zu zeigen. Besonders der Zusammenschluss zwischen Wolfgang und Großauheim und auch der Neubau des Lindenaubades sind wirkliche Jubiläen. Sehen Sie in der Chronik 2022.
Die diesjährige
Jahreshauptversammlung
fand am 27. Mai 2022 um 18.30 Uhr statt.
- Den Jahresbericht der Vereinsvorsitzenden finden Sie hier: Link
- Den Bericht zur Änderung im Vorstand und den Planungen für 2022 finden Sie hier: Link
Seit einiger Zeit beobachtet der aufmerksame Betrachter, dass die Stromkästen in Großauheim von autorisierten Sprayern verschönert werden.
Hier ist der Entwurf von Frau Margot Kreuder für die Waldwiese:
Sammeln Sie mit uns auch andere schöne Sprayer-Kunst!
- KVZ Ecke Hauptstraße/Wiesenstraße -
Der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim dankt vier Autoren, die mit ihren Beiträgen das Erscheinen des sechsten Bandes unserer Schriftenreihe „Großauheimer Wurzeln“ ermöglichen.
HEIMAT ist das Verbindende in vier Themen.
Der längste Artikel des Buches erzählt die Geschichte eines Hauses, das seit hunderten von Jahren nicht nur dem Pfarrer, sondern auch der Gemeinde Heimat war. Es behandelt die grundlegende Renovierung des Jakobus-Pfarrhauses zur Montessori-Schule. Dr. Sabine Laber recherchierte die Historie des Barockhauses. Baufunde wurden ausgewertet: die beide Keller aus einem mittelalterlichen Haus, Schwellbalken von 1618, Fundamente aus dem 18. Jahrhundert zeigen, dass auch Vorgängergebäude – wahrscheinlich seit 1334 - an dieser Stelle gestanden hatten. Dendrochronologische Untersuchungen und ein detailliertes restauratorisches Gutachten ergaben neue Informationen. Die Archivalien bezeugen immer wieder notwendigen Reparaturen der Pfarrhäuser, die wechselnden Bewohner und ihre sich verändernde Lebensweise. Mit dem Umzug des Pfarrers wurde das Haus ab 1960 zum Pfarrheim, Jugendheim, Pfadfinderhaus, letztendlich zur bruchreifen Bauruine. Ab 2021 wird mit Montessori-Kinderhaus und Schule neues Leben einziehen.
Dr. Bertold Picard beschäftigt sich mit unserer letzten Heimat, dem Grab. Dabei entdeckt er durch seinen Recherchen eine bisher nicht beschriebene Form des Totengedenkens, indem er die Geschichte von zwei Grabsteinen untersuchte, die von dem älteren Kirchhof von St. Jakob auf den Friedhof im Pfortenwingert umzogen. Er sucht die Lebensgeschichten auf von Johann Adam Rauch, einem bedeutenden Wirt, Brauer, Stifter und Familienvater. Der schöne Grabstein mit dem Relief der heiligen Familie bezeugt den Tod von seinen drei kleinen Söhnen, zu denen auch der Vater 67-jährig beerdigt wurde. Dieses Kreuz war irgendwann nach 1813 bei dem Neubau des Friedhofs im Pfortenwingert in die Nordwand eingemauert und wurde 2017 entdeckt, restauriert und wieder errichtet. Solch eine Brücke zwischen den Friedhöfen bildet auch der Grabstein der Anna Botzum und ihrer zwei Männer. Ihr erster Mann wurde noch auf dem Kirchhof, der zweite Ehemann und sie selbst auf dem Friedhof beerdigt. Alle drei wurden auf dem selben Stein eingemeißelt; der Stein ist im Museum ausgestellt.
Die Beziehung zu einer Heimat in der Familie und Freunde getötet und vertrieben wurden, wird von Dr. Manfred Greb erzählt. Wir erfahren außerdem über das Schicksal der Juden aus dem Jahr 1938. Der Beitrag „Die Reichspogromnacht 1938 in Großauheim“ spürt dem Leben der jüdischen Bürger nach, die zu diesem Zeitpunkt noch in unserer Gemeinde wohnten. Im Zentrum steht der 18-jährigen Heinz Hirschmann aus dem Porzellan- und Haushaltswarengeschäft in der Hauptstraße. Der endgültige Abschied von Brüdern, Großvater und Eltern, die nur für ihn mögliche Auswanderung in die USA, das Einfinden in eine neue Heimat werden dargestellt. Besonders bewegt den Autor die geläuterte und weltoffene Verarbeitung dieser dramatischen Ereignisse, die in der Nachkriegszeit in seinem Verhalten erfahrbar wurde. Der 25-jährige US-Soldat Henry Hirschmann, der nach Großauheim zurück kam, zeigte in berührender Weise Großmut und Verständnis. Auch bei seinen späteren Besuchen fehlte Bitterkeit und Hass. Er nahm die Ehrungen und die Freundschaft der alten Heimat wohlwollend an.
„Die sudetendeutschen Heimatvertriebenen in Großauheim“ ist ein Artikel des geschätzten, verstorbenen Amtsleiters Hans Gruber. Er kam uns anlässlich des 100. Geburtstags von Frau Fleißner wieder ins Gedächtnis und wurde von der Familie redigiert und freigegeben. Gruber und Fleißner, eine sehr beliebte Lehrerin, gehörten zu 210 Egerländern, die hier „abgekoppelt“ wurden. Der Schwerpunkt des Berichtschreibers liegt darauf, seinen neuen Mitbürgern die Stadt Tachau vorzustellen, aus der er 1945 so schnell hinausgeworfen wurde. Er versucht die folgende Deportation und die Ungewissheit in Worte zu fassen, aber auch die Bemühungen der hessischen und kommunalen Verwaltungen aufzuzählen, dankbar die privaten Maßnahmen zu fassen, die den Vertriebenen zuteil wurden. Da keine Bilder dem Bericht beilagen, hat die Redaktion Bilder der Familie Neubauer und Landa hinzugefügt, die ebenfalls mit diesem Transport kamen.
Korrektur, Gestaltung und Termintreue lag in den bewährten Händen von Margot Kreuder, der wir für ihre wertvolle Mitarbeit herzlich danken.
Dr. Sabine Laber-Szillat
1. Vorsitzende
Heimat- und Geschichtsverein Großauheim 1929 e.V.
im Namen des gesamten Vorstandes
Preis 12€, 178 Seiten, Buntdruck, Paperback, A5-Format,
Die beiden AUGUST-GAUL-PFADE
Der historische Pfad –
Orte in Großauheim mit Bezug zu August Gaul
1. jetzige August-Gaul-Schule (damals Turmschule): Es ist die einzige nach ihm benannte Schule (Großauheim hat auch die einzige August-Gaul-Straße). An der Westfassade wurde von August Peukert ein Sgraffito „Bremer Stadtmusikanten“ angebracht. Im Hof der benachbarten „evangelischen Schule“, heute Seniorenheim, befindet sich der Pinguinbrunnen, 1969 von der Stadt Großauheim errichtete, 7.11.2013 auf das neue Brunnenbecken von Gutberlet gesetzt. Ab November bis Ostern tragen sie Schals….
2. Main: Gauls Ururgroßvater Bernhard Gaul, *1723, Schuhmacher wie sein Vater, war aus Miltenberg zugezogen und heiratete 1754 die Maria Elisabeth Kämmerer. Der Main wurde erst ab 1922 zur Großschifffahrtsstraße ausgebaut und folglich damals noch ein unverbauter Fluss mit jahreszeitlich stark schwankenden Wasserständen.
Firma Rhein, Leinpfad 1. Ab 1882, noch während seiner Schulzeit, begann August Gaul seine Ausbildung an der Hanauer Zeichenakademie und studierte ab 1884 dort als Tagesschüler. Ab 1887 arbeitete er in der Tiegelei Rhein als Ziseleur, vor allem mit Silber, an Aufträgen von kunstgewerblichen Werkstätten. Firma Rhein stellte ansonsten Schreibzeuge, Briefbeschwerer, Fenster- und Türgriffe her.
3. St. Jakobus: Hier wurde August G. getauft. Wie damals fast alle Großauheimer war er katholisch (Der „Kulturkampf“ Bismarcks gegen die Kirche beunruhigte damals die Bevölkerung). Hier erlebte er 14jährig die 3. Eheschließung seines Vaters Philipp mit der Stiefmutter Amichen. Um die gleiche Zeit erhielt er hier die Erste Kommunion und die Firmung. Die 1766 eingeweihte Barockkirche war der prachtvollste Raum im Ort und wird das künstlerisch aufmerksame Kind geprägt haben.
4. Haggasse (damals Jakobusgasse) 12a: Das Hinterhaus an der Pfarrgasse wurde 1845 von Großvater Peter Gaul gekauft. In diesem Haus seiner Großeltern Peter und Anna Maria wurde August Gaul am 22. Oktober 1869 als erstes Kind seiner Eltern Philipp und Katharina geboren. Bereits drei Monate nach der Geburt zog die Familie um.
5. Alte Schule: Am 1. Juli 1876 wurde August Gaul offiziell in die katholische Volksschule aufgenommen, aber er besuchte sie schon ab dem 12. April 1875, der Grund für diese Diskrepanz ist offen. Die Schule hatte ungefähr 380 Schüler. Die damaligen Lehrer waren Ludendorff, Jahn, Kern, Kronenberger und Kullmann. August verließ die Schule 1883. Er fehlte fast nie und hatte in allen Hauptfächern „sehr gut“.
6. Krotzenburgerstraße 6: Dieses Haus kaufte Vater Philipp Gaul mit seiner zweiten Frau Katharina 1869, drei Monate nach der Geburt des 1. Kindes. August Gaul, der Erstgeborene, lebte hier dann bis zum 18. Lebensjahr. Vater Philipp war Steinhauer und hatte im hinteren Raum der Scheune seine Werkstatt, der größere Teil diente dem landwirtschaftlichen Betrieb. Er hatte Äcker, zwei Kühe, zwei Schweine, eine Ziege und Federvieh. Seine 9 Jahre jüngere Schwester Emma stand ihm sehr nahe, sie besuchte ihn einige Male in Berlin.
In der Zeit zwischen 1869 und 1887 änderte sich das Bauerndorf sehr. Die Bahnlinie fuhr seit 1854, deshalb siedelten sich neue Betriebe u.a. der Zigarrenindustrie, eine Zinkhütte, eine Eisengießerei und eine Farbenfabrik an. Zusammen mit der Ketten-Mainschifffahrt führte es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, wachsender Einwohnerzahl und Fortschritt: Es gab einen Arzt, eine Apotheke, Bank und Kindergarten.
Das alte Haus wurde in den 1950er Jahren von der Familie Lotz gekauft, abgerissen und an seiner Stelle das Gasthaus gebaut, August Peukert zierte es zu Gauls Ehren mit den „laufenden Bären“.
7. Rochusplatz: Hier standen ab 1958 die Enten von Gaul am „Entenbrunnen“, Dann ab 1971 seine berühmte junge Löwin, die als Wehrzeichen gegen die Eingemeindung verstanden wurde. Drei Jahre nach der Eingemeindung, 1977, wurde wieder getauscht, der Entenbrunnen kam zurück. Seit 1991 sind Enten und Löwin im Museum vereint. Zum 150. Geburtstag des Künstlers errichtete die Stadt das Stadtmöbel und Denkmal von Matthias Kohnen. Silhouetten der Enten, der Löwin und des Katers Paul sind als flache Vertiefungen eingearbeitet. Kater Paul im Original ist eine Kühlerfigur, die Gaul. für seinen Mäzen und Freund Paul Cassirer fertigte.
8. Alter Friedhof: Als August G. fünf Jahr alt war, starb sein jüngerer Bruder, im neunten und zehnten Lebensjahr beerdigte er seine Großeltern, mit dreizehn Jahr starb seine Mutter Katharina. Er schuf für seinen Vater Philipp und seine geliebte Halbschwester Emma das heutige Grab 1910.
Hier findet sich auch das Grabmal von Johannes Rhein und Familie, seinem ersten Arbeitgeber.
9. Museum Großauheim: Seit 2010 ist das Großauheimer Museum ein Ort der Gaul-Erinnerung. Viele Exponate und wesentliche neue Informationen sind dort vereint. Der bauliche Ursprung des Museums ist das bis 1922 betriebene lokale Elektrizitätswerk.
Künstlerischer Pfad -
im Ort verteilte Werkshinweise
Pinguinbrunnen: Ecke Patershäuser/Hanauer Landstraße
Gaul am Kasuar: Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße
August-Gaul-Denkmal von Kohnen: Rochusplatz
Eselsreiter und Eselsreiterin: an der Paulskirche 1, hinter dem Ehrenmal
Giraffe: im Schulhof der St. Josefsschule am Leinpfad
laufender Bär: im Schulhof der Montessori-Schule Pfarrgasse 2
Fischotter: in der Anlage Ecke Haggasse/ Leinpfad
Löwin: Ecke Sandgasse/Jakobusstraße
Elefant: im Schulhof der Eichendorffschule an der Marienstraße 19
Tapir: Ecke Rochusstraße/Waldstraße/Spitzenweg
Strauß: Ecke Rue de Conflans/Waldstraße
kleiner Zoo: Ecke Bahnhofstr./ Luisenstraße
Pinguine: auf der Mauer des alten Friedhofs, am Pfortenwingert 4
Freunde:
- Heinrich Hain, Krotzenburgerstr. 3, war Bauer, verheiratet mit Anna geb. Heilmann. Ihrem Sohn August war August G. Taufpate, Nachbar und auch mit der elterlichen Familie befreundet.
- Christian Heuser, Glaser, wohnte über die Ecke in Krotzenburgerstr. 8, später Rochusstr. 5 Es kam zu wechselseitigen Patenschaften und er war Trauzeuge von Philipp und Annamaria G.
- Heinrich Schuler, Luisenstr. 19, später Krotzenburgerstr. 2, war ein Schulkamerad. Er wurde wie sein Vater Schuster und orthopädischer Schuhmachermeister. Der heutige Betrieb ist in den Händen seines Urenkels.
- Heinrich Botzum war ebenfalls Schulkamerad und der Sohn des Wirtes und Brauers vom „Goldenen Löwen“, heute sogenanntes Altes Rathaus Haggasse 1. Er gründete später in der Bahnhofstrasse die Brauerei dort.
- Carl Kronenberger, Paulsgasse 6, studierte ebenfalls in der Zeichenakademie und betrieb eine Großauheimer Ziseleur-Werkstatt.
- Simon Knoch studierte mit August G. in der Hanauer Zeichenakademie und wurde später erster einheimischer Berufsfotograf.
Besonders in den ersten zehn Jahren litt August G. sehr an Heimweh und er besuchte zwischen 1888 – 1898 von Berlin aus Großauheim und seine Freunde. Später mit seiner Ehefrau und seinen Kindern, aber auch mit den Berliner Freunden, quartierte er bei der Stiefmutter und seinen Freunden in Großauheim.
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