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Corona und nix los?? Nein, nein, so war das nicht beim Heimat- und Geschichtsverein in Großauheim.

Der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim hatte am 29.2.2021 die KandidatInnen der Kommunalwahl zu einem geführten Spaziergang durch den historischen Ortskern eingeladen. Die Tour dauerte etwa zwei Stunden und war nach den aktuellen Hygieneauflagen gestaltet. Bei besten Wetter führte der Verein, unterstützt durch Irminrat VI., Großauheims Symbolfigur, zu Hanaus vielleicht schönster Kirche, an die Mainprommenade und entlang des 2019 eingerichteten August-Gaul-Pfades zum neu gestalteten Rochusplatz.

In den wenigen Monaten, in der kurzen Zeit mit dem gelockerten Lockdown, konnte am 19. September eine weitere Sonderausstellung „Der Wald des Leopoldo Richter“ im lokalen Museum eröffnet werden. Mit dem Großauheimer Leopoldo Richterentdeckte der Verein einen internationalen Künstler, Wissenschaftler und Forscher. Ihm wurde auch ein großer Bildband aus unserer Buchreihe „Großauheimer Wurzeln“ gewidmet.

Immer noch findet dort die Sonderausstellung  150. Geburtstag August Gaul „Weil es mich freut“ statt. Beide hochkarätigen Expositionen sollten den Bürgern bald wieder zur Freude geöffnet werden, (ich glaube nicht, dass gerade die gesitteten Museumsbesucher besonders undiszipliniert im Abstand halten sind.) Zusammen mit der Lindenauschule und den Lehrern Saliger und Hombach wird bereits eine weitere Ausstellung zum Thema „Arbeitsmigration“ vorbereitet, auf die wir uns sehr freuen. Neben den Sonderausstellungen bemühen wir uns auch, den heimatkundlichen Anteil im Museum zu erhöhen. Wir haben den Vorschlag von Hanau aufgegriffen und möchten im Durchgang ein „Objekt des Monats“ in einer Vitrine ausstellen – aber alles hängt an Corona. Nicht an Corona, sondern an anderen finanziellen Schwierigkeiten, hängt die Verzögerung mit den Schildern zur Erläuterung der Gräber an den Großauheimer Friedhöfen.

Zusammen mit den Sonderausstellungen findet unter der Regie von Familie Derzbach der Verkauf  des August Gaul-Wein statt. Sie konnten auch unser schönes Hochrad zur Freude aller in Klein-Auheimer Museum „Radwerk“ ausleihen.

Wir sind auch in der Gegenwart aktiv und bemühen uns, das Stadtbild von Großauheim zu verschönern oder wenigstens zu erhalten.

Im März nahmen unsere Vorstandsmitglieder deshalb an der Bürgerversammlung zur Bebauung der Bautz-Bebauung teil. Dort bemühten wir uns um die Erhaltung der Denkmale auf dem Areal. Mit der Bebauung durch Bien-Ries wird auch ein wichtiges altes Gebäude im Bereich der Paletten-Firma Schramm vernichtet werden. Die Vorstandsmitglieder Gruber und Steigler sicherten interessante Funde aus dem 2. Weltkrieg.

Bei der Jahreshauptversammlung zeigte Thomas Steigler in einem informativen Vortrag mit Bildern unseren Mitgliedern die Sachlage zur Bebauung. Darüber hinaus liess er uns mit neuen Bildern und Filmausschnitten an seinen neuen Erkenntnissen zum Kriegsende teilhaben. Es waren wirklich Bilder mit eiskalten Schauern über dem Rücken.

Seine wichtigen Informationen zum 75jährigen Kriegsende wollte er im März bei einer Exkurison Der Kampf und die Gorßauheimer Eisenbahnbrücke“ an den originalen Handlungsplätzen darstellen, dies wurde leider schon wegen Corona abgesagt.

Freundlicherweise bekamen wir wie alle Vereine eine städtische Unterstützung.

Auch die Inthronisierung der neuen Irminrat VI konnte bisher nicht stattfinden, so dass die amtierende Sabine Läpple sich freuen kann, so lang das Amt inne zu haben.

Im August bemühten wir uns um die Erhaltung der Hausfassaden Marienstrasse 13-15, an denen Putzkratz-Werke des Künstlers August Peukert angebracht sind. Da der Hausbesitzer und der hessische Denkmalschutz Wiesbaden dies nicht unterstützen, konnten die Werke nicht gerettet werden. Die Aussendämmung verbirgt sie, ein zeitgenössischer Künstler hat nun neue Putzzeichnungen angebracht. Peukerts Mosaik - im Privatbesitz - „Hirte und Schafe“ in der Luisenstrasse wurde erhalten.

Der von uns erfundene und erdachte August-Gaul-Pfad wurde – leider ohne große Eröffnungsfeiern - mit drei schönen Exponaten begonnen, es sollen weitere hinzu kommen.

Im Juli konnten wir unsere einzige Veranstaltung mit einer naturkundlichen Exkursion zum Alzenauer Sand“ machen.

 

Projekte für die Zukunft sind bereits begonnen, jetzt im Corona-Winter schreiben und forschen weiter und wir sind gut unterwegs:

Thomas Steigler schreibt über Ausgangssperren und beschäftigt sich mit der Neuauflage des Kriegstagebuches von Heinrich Kurzschenkel. Es konnte das 6. Hefte seiner Aufzeichnungen gefunden werden.

Beim Ausräumen und dem Umbau der Alten Dedolphschen Apotheke fand Frau Friedrich-Sander wunderbare, in Kurrent-Schrift gemalte Papiere, die wir untersuchen.

Dr. Picard erforscht die Lebensgeschichte seines Vorfahrens Adam Johann Rauch, dessen Grabstein wir Dr. Kihn-Grab-Einweihung entdeckten

Dr. Prescher schrieb über die „Entdeckung und Entwicklung Degussa-Waldsiedlung“  

Sabine Laber schreibt über die Geschichte des alten katholischen Pfarrhauses 

 

Wir freuen uns herzlich über Mitarbeit und Engagement und neue Mitglieder!