100 Jahre Mädchenrealschule St. Josef
Am 14. Und 15.06.2019 feierte die Mädchenrealschule St. Josef ihr 100 jähriges Bestehen. Begonnen wurde dieses Jubiläum mit einem Jubiläumsgottesdienst in der Paulskirche Großauheim. Der neue Bischof von Fulda Dr. Michael Gerber zelebrierte diesen ökumenischen Gottesdienst, an dem auch Pfarrer Stickel sowie die evangelische Pfarrerin Dorothea Best-Trusheim und der evangelische Pfarrer Wolfgang Bromme teilnahmen. Es war ein sehr feierlicher Gottesdienst, der von den Schülerinnen der Schule gestaltet wurde. Nach diesem Gottesdienst wurde der neue Schulgarten von Bischof Dr. Michael Gerber gesegnet und am Nachmittag fand in der Jakobuskirche Großauheim die Akademische Feier statt. Das Schulfest selbst begann am 15.06. um 14.00 Uhr mit Kaffee und Kuchen und ab 16.00 Uhr bis 19.30 Uhr fanden im Schulhaus und im Festzelt auf den Mainwiesen diverse Aktivitäten statt. Im Schulgebäude selbst sah man in den Klassenräumen viele Beiträge z.B. Bilder von ehemaligen Schülerinnen, früheren Theateraufführungen, Abschlussarbeiten, Zeugnisse aus vergangenen Tagen, Arbeiten der jetzigen Schülerinnen gaben Einblick in den heutigen Lehrplan. Der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim hatte verschiedene alte Exponate, die im früheren Unterricht genutzt wurden, zur Verfügung gestellt. Im Festzelt fand dann ab 16.00 Uhr eine Unterhaltungsprogramm statt, das von den Klassen 5 bis 9 gestaltet wurde. Über Tanzaufführungen, musikalische Darbietungen, Bingo mit kleinen Preisen, bis hin zu Theaterstücken, war für viel Abwechslung gesorgt. Viele ehemalige Schülerinnen trafen sich bei bestem Wetter und man freute sich alte Schulkameradinnen zu treffen und viele vergangene gemeinsame Erlebnisse aus der Schulzeit wurden ausgetauscht. Überall standen und saßen frohgelaunte Grüppchen, denn auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Dieses Jubiläum stand unter einem guten Stern und wird bei Allen die dagewesen waren noch lange in Erinnerung bleiben.
Zur Geschichte der Schule findet man in der Festschrift einen Beitrag von der 1. Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Frau Dr. Sabine Laber-Szillat, unter dem Titel „Als die Schule keine Schule war“. Hierin beschreibt sie die Geschichte der Schule von 1846 – 1947. Vom gastlichen Haus „Goldene Krone“ das vom Kronenwirt Hain 1846 in der Langgasse 10 errichtet wurde bis er 1919 das Haus nach dem ersten Weltkrieg an die „Schwarzen Schwestern“ verkaufte. Von der Schließung der Schule durch die Nationalsozialistische Regierung am 24.3.1939, der Beschlagnahmung durch das Militär nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, dem Hilfskrankenhaus, das in der Schule bereits drei Tage nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen , am 29.3.1945, eingerichtet wurde und am 19.3.1947 durch den Regierungspräsidenten in Wiesbaden mit sofortiger Wirkung aufgelöst wurde. Bereits seit dem 21.1.1946 konnte Schwester Walburgis, parallel zum Hilfskrankenhaus, mit dem Schulbetrieb wieder beginnen, denn am 29.12.1945 erhielten die „Armen Schulschwestern“ durch Landrat Voller und Bürgermeister Weber Großauheim die Mitteilung, dass der Schulbetrieb ab sofort eröffnet werden kann.