Würdige öffentliche Veranstaltung zum Ende der Restaurierungsarbeiten der Grabstätte Dr.Karl Kihn/Bürgermeister Johann Andreas Kronenberger
Die Wanderfreunde 1911 Großauheim, Ortsgruppe des Spessartbundes e.V., hatte am 05.09.2017 zu einer öffentlichen Veranstaltung auf den „Alten Friedhof“ in Großauheim eingeladen, um das Ende der Restaurierungsarbeiten des Gemeinschaftsgrabes Dr.Karl Kihn/Bürgermeister Kronenberger würdig zu begehen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky lobte in seiner Rede u.a. die Arbeit des Restaurators und gab zu verstehen, dass es auf diesem Friedhof noch einige Grabstätten gäbe , die es sich lohnen würden zu restaurieren. Anschließend erhielt Oberbürgermeister Claus Kaminsky aus den Händen der Spender für die Restaurierungsarbeiten, die auf rund zehntausend Euro beziffert wurden, einen sinnbildlichen Scheck in Höhe von 2.335,50 €. Als Spender wurden genannt: Wanderfreunde 1911 Großauheim 900,00 €, Spessartbund e.V., Aschaffenburg 900,00 €, Freigerichter Bund e.V., Alzenau 300,00 €, Heimat- und Geschichtsverein Großauheim 1929 e.V. 150,00 €; aus sonstigen Sammlungen unter Großauheimer Bürger 85,50 €. Der Hauptvorsitzende des Spessartbundes e.V. Dr. Gerrit Himmelbach würdigte Dr. Karl Kihn als Mitbegründer des Spessartbundes (1913), dessen Vorsitz er 25 Jahre innen hatte, ebenso sein Wirken als Heimatkundler und seine Arbeit zur Erschließung des Spessarts. Restaurator und Bildhauer Jens Engelhardt berichtet über seine Restaurierungsarbeiten, und erklärte u.a. einigen Details der Arbeiten am Granitsockel und am Sandsteinrelief, welches ein Motiv vom Gleichnis des barmherzigen Samariters zeigt und sehr stark verwittert war. Das Ursprüngliche und die Spuren der Zeit zu erhalten, war für ihn oberstes Gebot bei seinen Restaurierungsarbeiten. Die im Gemeinschaftsgrab befindlichen Personen und Dr. Karl Kihn in seiner Großauheimer Zeit, stellte in ihrem Vortrag Frau Dr. Sabine Laber-Szillat, 1. Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim, vor. In der Grabstätte befinden sich die Personen: Johann Andreas Kronenberger 1825 bis 1888, Bürgermeister von 1877 bis zu seinem Tod 1888, seine Frau Annemarie geb. Botzum 1826 bis 1888, wegen ihres Mehlhandels auf dem Hanauer Markt „Mehlammische“ am Ort genannt, Richard Valentin Kihn, 1. Sohn des Ehepaares Kihn, 1882 bis 1888, Heinrich Richard Kihn, 2. Sohn des Ehepaares Kihn, 1893 bis 1895, Hermine Kihn geb. Kronenberger 1861 bis 1920; sie war als feine und gebildete Frau am Ort bekannt, die auch großen Anteil an den geistigen Tätigkeiten ihres Gatten nahm . Dr. Karl Kihn, Sanitätsrat, 1854 bis 1934. Die Großauheimer Zeit von Dr. Karl Kihn begann 1880, er ließ sich als praktischer Arzt nieder und hatte in kürzester Zeit die Bevölkerung für sich erobert. Am 29.09.1881 heiratete er die Tochter des damaligen Bürgermeisters Johann Andreas Kronenberger, Hermine. Am 1.10.1897 verließ Dr. Karl Kihn mit seiner Familie Großauheim und eröffnete eine Praxis in Aschaffenburg. Warum Dr. Karl Kihn „Vater des Spessarts“ genannte wurde, davon berichtet in seinem Vortrag Heimatforscher und Bürgermeister a.D. der Stadt Alzenau Walter Scharwies. Dr. Karl Kihns Band „Der Spessart“ erschien in mehreren Auflagen und veröffentlichte zum 50. Jährigen Bestehen des Freigerichter Bundes sein Werk „Die Geschichte des Freigerichter Bundes“. Sein Engagement für den Spessart, dem Freigericht und dem Kahlgrund wurde mit vielen Ehren gewürdigt, u.a. errichtete der Spessartbund 1932 zu seinen Ehren den „Dr. Karl-Kihn Platz mit einem Buntsandsteindenkmal an der Kreuzung des Eselweges mit der Birkenhainer Straße im Spessart. Er wurde zum Ehrenmitglied des Vereins der Spessartfreunde Aschaffenburg und dem deutschen Gebirgs- und Wanderverein ernannt. Nach all diesen Ausführungen bedankte sich der Vorsitzende der Wanderfreunde 1911 Großauheim, Herr Günter Rost, bei allen Rednern und lud alle Anwesende zu einem Umtrunk bei herrlichem Wetter ein.