Ausflug des Heimat-und Geschichtsvereins Großauheim zum Kühkopf
Der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim sieht seine Aufgabe nicht nur darin, lokale und geschichtliche Belange wahrzunehmen, sondern auch für die Erhaltung und Pflege der heimatlichen Natur einzutreten. Deshalb stand der diesjährigen Ausflug unter einem naturkundlichen Thema und führte die Teilnehmer zu Hessens größtem Naturschutzgebiet dem Kühkopf. Der Kühkopf ist eine weitgehend naturbelassene Auenlandschaft, die vor allem von wechselndem Hoch- und Niedrigwasser in einem Flusstal geprägt ist. Der Name kommt von „Königskopf“, da das Land Reichseigen war. Hier im Informationszentrum erklärte der örtliche Ranger den Teilnehmern die Entstehung und Geschichte dieser Auenlandschaft an Hand eines Modelles. So ganz nebenbei machte eine überdimensionale Vergrößerung einer Rheinschnake die Besucher auf die hier bekannteste Plage aufmerksam. Dieses Areal ist durch wasserbauliche Maßnahmen des Großherzoglichen Darmstädter Ing. Dr. Claus Kröncke, der einen Durchstich der Rheinschlinge plante und ausführen lies, entstanden; das wiederrum dient dem Rhein als natürliches Auffangbecken, wenn dessen Wasserpegel steigt. Am Modell konnten die Zuschauer die Aue „unter Wasser setzen“ und dessen Ablauf anschaulich verfolgen. Anschließend begab man sich auf eine Wanderung von ca. 90 Minuten durch die naturbelassene Auenlandschaft. Vorbei an Tümpeln mit schönen Silberweiden und Kopfweiden, altem Baumbestand wie knorrigen Eichen, Ulmen und Ahorn und an undurchdringlichem Dickicht. Hier konnten nur die vom Ranger genannten Tiere, die sich hierin aufhalten sollten, erahnt werden; wie z.B. Rotwild, Wildschweine, Füchse, Erdkröten, Störche und auch Schwarzmilane. Das sich auch hierin befindliche Totholz ist wichtiger Lebensraum für kleinere Säugetiere, Vögel, Käfer, Flechten, Pilze und Moose. Der begangene Waldpfad mündete in den 1,5 km langen Apfellehrpfad. 2.000 Obstbäume mit über 30 seltenen Apfelsorten, wie u.a. Rheinischer Winterrambur, Rheinischer Bohnapfel, Geheimrat Dr. Oldenburg, Weißer Matapfel, können im Herbst probiert und geerntet werden. Aus wetterbedingten Gründen, musste dieser Weg viel zu schnell durchwandert werden und es konnte nur erahnt werden, was sich noch auf den Feldern und am Wegesrand befindet. Ein Herbstbesuch wurde von einigen Teilnehmern angedacht, um die Vielzahl der Apfelsorten zu entdecken und zu probieren. Der größte Teil der Ausflugsteilnehmer kam noch trockenen Fußes zum wartenden Bus. Die anschließende Einkehr im nahegelegenen Gasthof „Am Bootshaus“ in Riedstadt, gab Gelegenheit die gewonnenen Natureindrücke, bei einer reichhaltigen Vesper, nochmal Revue passieren zu lassen. Um ca. 20.30 Uhr wurden die ersten Ausflugsteilnehmer am Bahnhof Großauheim verabschiedet.