Sehr geehrte Mitglieder!

 

Gestorben sind Renate Rost, Inge Bauer, Josef Reus, Günter Nabroth,

Austritte von Julian Goede (wegzug) Anny Wissel (Armut) Volker Dinges (Unmut) Lydia Weigand (?) …

Trotz Corona ist unser Vereinsvorstand durchaus sehr aktiv geblieben, wir haben uns meistens virtuell getroffen, was durchaus für alle gewöhnungsbedürftig ist.

 

In den wenigen Monaten, in der kurzen Zeit mit dem gelockerten Lockdown, konnte am 19. September eine weitere Sonderausstellung „Der Wald des Leopoldo Richter“ im lokalen Museum eröffnet werden. Mit dem Großauheimer Richter entdeckte der Verein einen internationalen Künstler, Wissenschaftler und Forscher. Ihm wurde auch ein großer Bildband aus unserer Buchreihe gewidmet, der nun in die zweite verbesserte Auflage geht, Ich nehme an, Sie haben das Highlight unserer Bemühungen im letzten Herbst mit verfolgt.

Immer noch findet dort die Sonderausstellung August Gaul „Weil es mich freut“ statt. Wir verdanken Dr. Picard hier wirklich eine hochkarätige Exposition, sie sollte den Bürgern bald wieder zur Freude geöffnet werden, (ich glaube nicht, dass gerade die gesitteten Museumsbesucher besonders undiszipliniert im Abstand halten sind.)

Zusammen mit der Lindenauschule und den Lehrern Saliger und Hombach wird bereits eine weitere Ausstellung zum Thema „Arbeitsmigration“ vorbereitet, auf die wir uns sehr freuen. Hier wollen wir durch die Übersetzung eines Buches „Baracca 5“ weitere Forschungsarbeit leisten. Das Buch verdanken wir unserem Vorständler Thomas Steigler, der in unermüdlicher Forschungsarbeit immer wieder interessante Funde auftut. Dieses Tagebuch eines Spaniers ist eine der ganz wenigen Originaldokumente aus der Gastarbeiter-Zeit.

Neben den Sonderausstellungen bemühen wir uns auch, den heimatkundlichen Anteil im Museum zu erhöhen. Wir haben den Vorschlag von Hanau aufgegriffen und möchten im Durchgang ein „Objekt des Monats“ in einer Vitrine ausstellen – aber alles hängt an Corona. Die immer schwierigen Verhandlungen mit der Museumsleitung übernimmt dankenswerterweise Christel Derzbach. Sie hält weiter die Position der Schriftführerin und der Aussenministerin inne was uns sichtbar hält.

 

Nicht an Corona, sondern an anderen finanziellen Schwierigkeiten, hängt die Verzögerung mit den Schildern zur Erläuterung der Gräber an den Großauheimer Friedhöfen. Hier ist das Kulturamt weiter unterwegs. Das Schild am Mainufer, das vor 7 Jahren entworfen wurde, ist nun gestellt, wir haben durchaus unsere Verbesserungsvorschläge dazu gemacht, da manches doppelt und manches aus dem Zusammenhang gerissen ist, z.B. ist Gaul nicht gerade eine wirtschaftsgeschichtliche Ausstellung. Auch das Schild, das am Geburts-Haus von Leopold Richter angebracht werden soll, und dass unser Vereinsmitglied Offermanns gespendet hat, ist noch nicht angebracht, weil sich die Hausbesitzer nicht bereit erklären.

Zusammen mit den Sonderausstellungen findet unter der Regie von Familie Derzbach der Weinverkauf statt. Sie brachten auch die Anregung und die Organisation, unser schönes Hochrad zur Freude aller ans Klein-Auheimer Museum „Radwerk“ auszuleihen.

Wir sind auch in der Gegenwart aktiv und bemühen uns, das Stadtbild von Großauheim zu verschönern oder wenigstens zu erhalten.

Im März nahmen unsere Vorstandsmitglieder deshalb an der Bürgerversammlung zur Bebauung der Bautz-Bebauung teil. Dort bemühten wir uns um die Erhaltung der Denkmale auf dem Areal. Mit der Bebauung durch Bien-Ries wird auch ein wichtiges altes Gebäude im Bereich der Paletten-Firma Schramm vernichtet werden. Die Vorstandsmitglieder Gruber und Steigler sicherten interessante Funde aus dem 2. Weltkrieg.

Bei der Jahreshauptversammlung letztes Jahr überraschte uns Thomas Steigler in einem informativen Vortrag mit Bildern zur Sachlage Bebauung im Bautz Gelände. Darüber hinaus liess er uns mit neuen Bildern und Filmausschnitten an seinen neuen Erkenntnissen zum Kriegsende teilhaben. Es waren wirklich Bilder, die eiskalten Schauern über dem Rücken jagten.

Seine wichtigen Informationen zum 75jährigen Kriegsende wollte er im März bei einer Exkurison „Der Kampf und die Großauheimer Eisenbahnbrücke“ an den originalen Handlungsplätzen darstellen, dies wurde leider schon wegen Corona abgesagt.

Freundlicherweise bekamen wir, wie alle Vereine, eine finanzielle städtische Unterstützung.

Auch die Inthronisierung der neuen Irminrat VI konnte bisher nicht stattfinden, so dass die amtierende Sabine Läpple sich freuen kann, seit fast 4 Jahren das Amt inne zu haben.

Im August bemühten wir uns um die Erhaltung der Hausfassaden Marienstrasse 13-15, an denen Putzkratz-Werke des Künstlers August Peukert angebracht sind. Da der Hausbesitzer und der hessische Denkmalschutz Wiesbaden dies nicht unterstützen, konnten die Werke nicht gerettet werden. Die Aussendämmung verbirgt sie, ein zeitgenössischer Künstler hat nun neue Putzzeichnungen angebracht. Das hat viel Ärger gegeben, einige Mitglieder meinten, dass diese Wände besser ungeschmückt bleiben sollten. Wir wollten natürlich mit unseren Anstrengungen niemand verletzen und schon gar nicht August Peukert abwerten, aber wir hatten keine weiteren Möglichkeiten.

 

Peukerts Mosaik - im ehemaligen Privatbesitz der Familie Wissel- „Hirte und Schafe“ in der Luisenstrasse wurden auch von dem neuen türkischen Hausbesitzer erhalten.

Der von uns erfundene und erdachte August-Gaul-Pfad wurde – leider ohne große Eröffnungsfeiern - mit drei schönen Exponaten begonnen, es sollen weitere hinzu kommen. Erstaunlicherweise wurde unsere Initiative und Mitwirkung in den Schildern gar nicht erwähnt, aber ich nehme an, Sie hatten bereits Gelegenheit, die beiden Eselsreitenden Kinder am Kriegerdenkmal, die Giraffe an der Mädchenschule und den riesigen Fischotter an der Anker-Anlage zu besichtigen.

Im Juli konnten wir unsere Veranstaltung mit einer naturkundlichen Exkursion zum „Alzenauer Sand“ machen. Nebend der katastrophalen Verwüstung des Waldes durch Trockenheit und Sturm zeigte man uns die Gewinnler dieses Gebietes: die Zunahme der Heidelerche, die Zunahme der Sandinsekten und vieles andere.

 

Schon viele mal habe ich die Repräsentaten Großauheims ohne Erfolg zu einem historischen Ortsrundgang eingeladen. Aber vor der Wahl und nach langem stillen Corona-Winter konnten wir 40 lokale Kandidaten zu einem interessanten Spaziergang einladen und dort unsere Anliegen an die Politik formulieren.

 

Immer wieder bringen uns Auheimer kleine und größere Familienschätze vorbei, erwähnenswert war diesmal, dass beim Ausräumen und dem Umbau der Alten Dedolphschen Apotheke Frau Friedrich-Sander wunderbare, in Kanzlei-Schrift gemalte Papiere fand , die wir untersuchten und sie an das Apotheken-Museum nach Hofgeismar weiter reichten. Auch aus dem Haus Walch bekamen wir interessantes Material.

 

Heinrich Hartl und ich haben weitere Schätze unserer Sammlung eingescannt, wir haben nun auch die großformatigen historischen Bilder alle digitalisiert. Vielen lieben Dank, dafür, er stellt auch immer wieder die Homepage zur Verfügung und treibt uns im Bereich der Digitalisierung voran. Er sorgt für den Druck unserer Bücher und sie kennen ihn als unseren Finanzminister.

 

Neben der nun fertig gesichteten und digitalisierten Fotosammlung von Dr. Picard hat sich Werner Derzbach dankenswerterweise daran gemacht, die neuere , große Fotosammlung von Blümler zu scannen. Das ist durchaus keine vergnügungssteuer-pflichtige Arbeit. Vielen herzlichen Dank an Familie Derzbach.

 

Projekte für die Zukunft sind bereits begonnen, jetzt im Corona-Winter schrieben und forschten weiter und wir sind gut unterwegs:

 

Thomas Steigler schreibt über „Ausgangssperren“ und vergleicht neue und alte Ärgernisse. Er beschäftigt sich auch mit der Neuauflage des Kriegstagebuches von Heinrich Kurzschenkel. Auslöser ist das von Dr. Picard wiedergefundene 6. Hefte seiner Aufzeichnungen.Vielen Dank für seine Mühe.

 

 

Durch die Vermittlung von Prof. Offermanns kam es zu einem sehr interessanten neuen Großauheim-Buch „Entdeckung und Entwicklung der Degussa-Waldsiedlung“. Hier hat Dr. Prescher die Geschichte ab 1958 sehr lesenswert und detailliert niedergeschrieben und ich freue mich sehr, dass wir auch diesen schön bebildert, aussagekräftigen Bericht anbieten dürfen.

 

Auch haben wir bereits mit der nächsten Ausgabe der Großauheimer Wurzeln begonnen.

Stefan Gruber hat dazu Unterlagen aus dem Fundus seines Vaters gegeben und wir werden uns mit den Tachauern beschäftigen, ca. 120 Heimatvertriebene Sudetendeutsche, die nach dem Krieg hier Heimat fanden und aus deren Reihen so wichtige Mitbürger wie die Familie Gruber und Familie Fleissner hervorgingen. Vielen Dank Stefan.

Ein weiterer Beitrag von Dr. Picard erforscht die Lebensgeschichte seines unternehmenslustigen Vorfahrens Adam Johann Rauch, dessen Grabstein neben dem Grab von Kihn entdeckt worden war. Dr. Picard wird sich in der Folge mit der Rolle der Brücken-Grabsteine beschäftigen wird.

 

Ich schreibe über die Geschichte des alten katholischen Pfarrhauses, ein Thema das mich nun sehr beschäftigt und das hoffentlich bis zur Eröffnung der Schule im September in Buchform vorliegen wird. 

 

Wir freuen uns herzlich über Mitarbeit und Engagement und neue Mitglieder!