Die beiden Kurzvorträge wurden am 21.September 2013 im Rahmen der Peace Conference in Manchester (England) gehalten.

 

 

 

Der Feind

 

 

 

In allen Krisenzeiten hat die Frage nach den Schuldigen zu der jederzeit überzeugenden Antwort geführt: Der Feind. Man beschuldigt ihn, man diskreditiert  und verteufelt ihn; um das zu erreichen manipuliert man die öffentliche Meinung. Aber wie geht das, ein bestimmtes Feindbild zu schaffen und was geschieht, wenn die so Indoktrinierten den Feind tatsächlich treffen? Ich möchte Ihnen erzählen von Zensur, Vorurteilen, Feldpostbriefen und einigen jungen Frauen in Frankfurt.

 

 

 

1914 war der Hanauer Anzeiger, die lokale Zeitung, wahrscheinlich die wichtigste Informationsquelle.

 

 

 

Die Zeitung bezog ihre Informationen in erster Linie vom Wolffschen Telegraphenbureau (WTB), einer öffiziösen Nachrichtenagentur und auf Artikel, die von der „Neuen Correspondenz“ vorgefertigt worden waren. Letztere war zu einem einzigen Zweck gegründet worden: Zeitungen mit „guten, zeitgemäßen Artikeln und zuverlässigen Nachrichten“ zu versorgen, wie es der Reichsinnenminister formulierte. Es war klar, dass es sich bei den zur Verfügung gestellten Artikeln um zensierte Texte handelte. In einem Brief vom 29. Juni 1914 schrieb der Hanauer Landrat: „Die ‚Neue Correspondenz’ ist seither fast ausschließlich nur von dem als amtliches Organ dienenden … Hanauer Anzeiger benutzt worden; es besteht hierbei die Praxis, daß zum Abdruck geeignete Artikel, insbesondere solche, welche der Vertretung der Regierungspolitik gewidmet sind, auf meine persönliche Anweisung zum Abdruck gebracht werden; daß der Abdruck tatsächlich erfolgt wird von einem Beamten hier kontrolliert.“ Man kann wohl davon ausgehen, dass er auch ein wachsames Auge auf die Lokalberichte hatte. Das Gesetz über die Pressefreiheit war außer Kraft gesetzt worden, das Nachrichtenwesen war unter Staats- und Militärkontrolle gestellt worden.

 

 

 

Im August und September 1914 gab es interessanterweise kein einziges Bild von irgend einem Feind im Hanauer Anzeiger. Man musste sich schon selbst das eigene Feindbild ausdenken.

 

 

 

Aber es gab ja Postkarten wie diese:

 

 

 

In seiner Proklamation klagte der Kaiser: „Mitten im tiefsten Frieden überfällt uns der Feind.“

 

 

 

Die anderen sind schuld. Aber es gibt signifikante Unterschiede. Das verwendete rassistische Vokabular spiegelt die Einstellungen und Gefühle der Zeit.

 

 

 

Auf der untersten Stufe der Leiter Russland, die „Mongolen“, die „Moskauer Horden“, die „Hunnen“, die Barbaren, die gegen alle Werte westlicher Zivilisation kämpfen und die Japaner, „die gelbe Flut“, die „gelbe Rasse“, die Strauchdiebe, von England zur Teilnahme am Krieg, den sie nicht nur gegen uns, sondern gegen ganz Europa führen, aufgestachelt.

 

 

 

Eine Sprosse höher Frankreich, der hinterhältige Feind, der immer auf Rache sinnt. Wenn in der Zeitung von unehrenhaftem Verhalten von Soldaten oder Offizieren die Rede ist, kann man sicher sein: es muss sich um Franzosen handeln. In den ersten Wochen des Krieges auch Belgien. Ein Land von Freischärlern, die unerhörte Grausamkeiten gegen unsere Soldaten begehen.

 

 

 

Ganz oben aber England (Von Großbritannien spricht niemand). Das Bild, das der Hanauer Anzeiger zeichnete, war ziemlich komplex, wobei der Hassgesang auf England nicht durchgängig den Ton vorgab.     

 

 

 

Anfang August befassten sich die Berichte mit englischen Stimmen, die sagten, England hätte nicht in den Krieg eintreten sollen. Später im September zitierten sie englische Quellen, die angeblich positive Bemerkungen über die Deutschen gemacht hätten wie; „Englische Lobeshymne auf die deutsche Kriegsführung“ und „Eine englische Lobeshymne auf die deutsche Armee“. Gleichzeitig versuchte man klar zu machen, dass man England nicht zu fürchten brauche: „Die Tatsache, dass England die gelbe Rasse … gegen uns mobilisiert hat, ist ein Zeichen von Schwäche und Furcht“.

 

 

 

Die Emotionen wurden geschürt durch Gedichte, die von den ersten Kriegstagen an in der Zeitung erschienen, einige von Lesern des Hanauer Anzeigers ( auch in Dialektform), chauvinistische Versuche, den Feind mit schlechten Versen zu schlagen. Zuerst handelten sie vom Recht und der Macht Deutschlands, von Tapferkeit und Opferbereitschaft. Später jedoch handelten sie vom Feind – und zwar fast ausschließlich vom englischen Feind. Drei Aspekte wurden wieder und wieder benannt: 1. Es gab ein völliges Unverständnis und die Enttäuschung, dass England, „vom selben Stamm“, ein „germanisches Land“ in den Krieg gegen Deutschland eingetreten war; 2. Der Kriegseintritt sei nur aus Profitgier erfolgt. „“Die Welt lässt du für deinen Geldsack bluten“ und 3. dass England sich nicht schämte, mit den Feinden der untersten Stufe gemeinsame Sache zu machen.

 

 

 

Der Propagandafeldzug verfehlte seine Wirkung nicht. Wasserdicht war er aber keineswegs.

 

 

 

Am 13. August kamen die ersten französischen Kriegsgefangenen in Frankfurt an. Sie wurden in einem Schulgebäude interniert. Damen den Frankfurter Oberschicht, schick gekleidet, statteten ihnen einen Besuch ab, brachten ihnen Blumen, Zigaretten und Süßigkeiten mit und gaben sich „als gute Freunde“ zu erkennender. Können Sie sich die Empörung in der Öffentlichkeit vorstellen? Ein Leser des Hanauer Anzeigers schrieb einen Leserbrief – Überschrift „Pfui Deiwel!“ – in dem er erklärte, wie es ihn beschämte, wie diese Teenager die französischen Gefangenen als „nette Leute“ zu bezeichnen, die selben Leute, die unsere Söhne abschlachten, und er kommt zu dem Schluss, dass der Grund für dieses Verhalten die „erbärmliche, elende Sucht nach dem Fremden“ sei. Eine Leserin schrieb über den Vorfall ein Gedicht, in dem sie forderte, dass diese Damen ausgepeitscht gehörten. Man hat das Gefühl, dass diesen Äußerungen fremdenfeindliche Grundhaltungen wiedergeben. Und dann die Frage: Haben wir vielleicht Feinde unter uns?

 

 

 

Man könnte erwarten, dass die Propaganda besonders die Soldaten beeindruckt hätte. Was die Schülerinnen und Schüler beim Lesen hunderter Feldpostbriefe und Tagebücher fanden war aber eher unerwartet.

 

 

 

In sehr vielen Feldpostbriefen kommt „der Feind“ einfach nicht vor. Wenn doch, dann  nicht als Person, sondern anonym, kein Name, kein Gesicht. Die Berichte zeichnen sich weitgehend durch vordergründigen Pragmatismus aus. Negative Gefühle dem Feind gegenüber werden nicht geäußert, keine Beschimpfungen, keine aggressiven Ausbrüche oder Hass, Empathie aber auch nicht. Friedrich Schroth: „An einer anderen Stelle unseres Regimenets griffen 98 Mann die Besatzung einer gegnerischen Sappe(?) an & nahmen diese. Das Wetter ist bei uns immer noch schön. Schickt mir nächstens bitte wieder in ganzen 5 Döschen Veilchentabak und Fichtennadeltabak mit, denn jetzt ist Schnupfen sehr praktisch. Vergeßt es nicht! Wie ich gestern schon schrieb, wird der Mai vielleicht noch blutig.“ Sie verniedlichen die Stärke des Feindes, womit sie die Gefahr verniedlichen, in der sie sich selbst befinden. Man hat den Eindruck, dass sie sich Gefühle nicht leisten bzw. nicht darüber schreiben wollen. Edmund Reitz formulierte das so: „… wir müssen aushalten, durchhalten und das Maul halten. Das ist die einzige Parole, die es bei den Preußen giebt.“

 

 

 

Als der Krieg sich hinzog, hatten manche ganz andere Gedanken, wer denn der Feind sei. Edmund Reitz, schrieb - krude formuliert, aber scharf beobachtet: „Es kann sein,….denn das Unheil von Kranaten fliegt in Ecken herum. Diese Mißgebürter werden auch nicht alle. Ich wünschte blos, ich hörte diese Dinger nicht Pfeifen und Brummen, denn dann könnte man wenigstens sagen es gibt bald Frieden.“

 

 

 

 

 

 

 

Kuchen und Unterstützung

 

 

 

Stellen Sie sich die Leute vor, die in Hanau, dem Geburtsort der Brüder Grimm, heute eine lebendige Stadt von der Größe Halifax, und in Großauheim, einem kleinen Ort, 5 Kilometer von Hanau entfernt, lebten.

 

Wir schreiben das Jahr 1914, August, um genau zu sein.

 

Die Stadt Hanau war halb so groß wie heute. Als Standort für 4 Regimenter, Eisenbahnpioniere, Ulanen und Infanterie und mit Zehntausenden von durchreisenden Soldaten ist die Stadt ein militärischer Brennpunkt.

 

Als die Mobilmachung befohlen und der Krieg erklärt wird berichten die Zeitungen von begeisterter Bevölkerung.

 

In den ersten Augusttagen werden bei einer Bevölkerung von 40.000 Einwohnern pro Nacht 17.000 Soldaten einquartiert. Das läuft nicht immer glatt. Drei Wochen zuvor hat die Stadt in Erwartung massiver Einquartierungen im Kriegsfall die Vergütungsregelung aufgekündigt und bezahlt nur noch das gesetzlich festgelegte Minimum – weniger als die Hälfte des vorherigen Betrags. Manche schließen einfach ihre Türen ab oder geben vor, nicht zu Hause zu sein, wenn die Soldaten ankommen. Die Stadt droht ihnen mit Strafen.

 

In der Zeitung erscheinen nun Anzeigen mit Produkten wie Strohmatratzen, Decken und für die Soldaten Stiefel, Regenmäntel, Socken, Westen, Handschuhen … Am 3. August wird ein Geschäft wegen Wucherpreisen geschlossen.

 

In der benachbarten Gemeinde Großauheim, ein Ort mit 6500 Einwohnern, schreibt Frau Frieda Schapert einen Brief an den Bürgermeister: „Ersuche ich hiermit höflichst um gütige Bezahlung meiner Hebamme Frau Kämmerer. Am 25. August dato kam ich mit einem Mädchen nieder und am 7. August wurde mein Mann zu den Fahnen gerufen. Ich stehe beinahe mit 4 kleinen Kindern von 15 Tagen 16 Monaten 4 & 7 Jahren mittellos da, und ist es mir unter diesen Umständen unmöglich meine Amme zu bezahlen. Um gütige wohlwollende Berücksichtigung meiner Lage und Erfüllung meines Wunsches nochmals bittend zeichnet hochachtend…“

 

Versetzen Sie sich in ihre Lage: Ihr Mann hat wahrscheinlich zwischen 18 und 25 Mark in der Woche verdient. Jetzt nicht mehr. Von seinem Sold, der kaum für die täglichen Zigaretten ausreicht, wird er nichts nach Hause schicken. Wovon also soll sie leben?

 

Am 4. August hat der deutsche Reichstag ein Gesetz über die Unterstützung von Familien der infolge Mobilmachung zum Heere einberufenen Mannschaften verabschiedet. Die Beträge, die die Zeitung veröffentlicht, sind falsch. Scheinbar unvorbereitet und unstrukturiert gibt es im Gesetz keine exakte Definition  welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit Familien die Unterstützung bekommen. Örtliche Kommissionen müssen das von Fall zu Fall entscheiden. Die Gemeinde zahlt einen zusätzlichen Betrag von bis zu 100% der eigentlichen Unterstützung. Die Kommissionen sind angehalten, mit Anträgen großzügig zu verfahren.

 

Die Behörden sind sich bewusst, dass die Unterstützung sehr wichtig ist um die „vortreffliche Stimmung und Haltung“ zu erhalten.

 

Frau Schapert mit ihren vier Kindern bekommt also ungefähr zwei Drittel des Geldes, das sie vorher hatte. Mit diesem Betrag ist sie jedoch wesentlich besser dran als andere. Bürgermeister Grün schreibt an den Landrat und macht deutlich, dass Frauen mit vielen Kindern besser zurecht kommen und dass eine Frau mit einem Kind – bei einer Miete von 15 Mark – gerade noch 15 Mark zum Leben habe, „ wovon sie bei der größten Einschränkung bei gänzlicher Mittellosigkeit nicht leben kann.“ Man kann im Lebensmittelgeschäft auch nicht mehr anschreiben lassen.

 

Diejenigen Familien, deren Männer für größere Betriebe oder Staatsbetriebe gearbeitet haben, können mit  Geld vom Arbeitgeber rechnen. Dieses Geld wird natürlich von der Unterstützung abgezogen.

 

Ein Fünftel aller Haushalte (genau 277) beantragen die Unterstützung aufgrund des neuen Gesetzes. Fast alle Anträge werden genehmigt und die Gemeinde zahlt im August 1914 insgesamt 4030 Mark aus, die Hälfte davon aus eigenen Finanzmitteln, die nicht vom Reich erstattet werden. Innerhalb eines Jahres werden sich die Beträge verdoppelt haben.

 

Vom Beginn des Krieges an müssen Fabriken und Geschäfte die Arbeit reduzieren. Eine Reihe von Geschäften und Betrieben schließen. Handwerker beklagen, dass sie keine neuen Aufträge erhalten.

 

Der Bürgermeister organisiert Notstandsarbeiten für die Arbeitslosen, natürlich mit verkürzten Arbeitszeiten, danach bringt er die meisten in der Marienhütte, in der Pulvermühle und beim Bahnhof in Hanau unter. So muss er wenigstens keine Löhne aus der Gemeindekasse bezahlen.

 

Gleichzeitig kaufen Bürger, die es sich leisten können, Kriegsanleihen. Ende 1914 sind die Bestände der Sparkasse Hanau auf fast 10 Millionen Mark angewachsen. Keine schlechte Idee, patriotische Pflicht mit einem netten Profit zu verbinden.

 

Es gibt offensichtlich ein starkes Solidaritätsgefühl. Liebesgaben und Geld werden gesammelt. In der Zeitung werden die Liebesgaben mit den Namen der Spender auf der Titelseite veröffentlicht; die Liste umfasst alles von einem halben Dutzend Eiern, belegte Brote, Geld, bis zu 500 Zigarren oder 50000 Postkarten. Die Spenden gehen sowohl an die Soldaten als auch an bedürftige Zivilisten. In Großauheim werden insgesamt 5.000 Mark und weitere 1.500 Mark vom Konsum gespendet, auch Unterwäsche, Strümpfe. Die Verteilung von Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs wird organisiert.

 

Die Stimmung ist gut, berichtet der Bürgermeister an den Landrat.

 

Aber das tägliche Leben ändert sich und es macht den Leuten Angst. Die Zeitung ist voll von Aufrufen, offiziellen Mitteilungen und Appellen.

 

Es gibt warnende Hinweise auf Preissteigerungen bei Salz, Brot, Kartoffeln. Es gibt Panikkäufe.

 

Es wird darauf hingewiesen, dass es verboten ist, auf Zeppeline zu schießen.

 

Angeblich haben sich Geschäfte geweigert, Geldscheine anzunehmen. Leute heben ihr Geld von der Bank ab. Der Oberbürgermeister von Hanau erklärt öffentlich, dass die Sparkasse Hanau nicht geschlossen wird.

 

Die AOK bittet darum, beim Abholen von Krankengeld Gruppen zu bilden, weil keine 10 Mark-Scheine und keine 10 Mark-Münzen verfügbar sind. Die AOK informiert darüber hinaus, dass Leistungen wie besondere Betreuung von Schwangeren nicht mehr von der Kasse bezahlt werden.

 

Vermieter beklagen sich, dass sie keine Mieteinnahmen mehr haben, weil die Wohnungen leer stehen.

 

Post- und Telefonverbindungen ins Ausland sind eingeschränkt.

 

Keine Briefe von Ehemännern, Söhnen, Freunden: die Post wird erst mal bis zum 14. August zurückgehalten und wird auch nicht vor dem 25. zugestellt. Dann gibt es vielleicht Postkarten, die sind leichter zu kontrollieren. 3 Männer aus Großauheim und 41 aus Hanau werden aber keine Postkarten mehr schreiben. Viele Familien erfahren das aber erst später.

 

Die lokalen Verwaltungen werden angewiesen Lebensmittelvorräte anzulegen, die statt Geld ausgegeben werden sollen als Mittel zur Preisregulierung und falls es Engpässe im Winter gibt. Aber es ist ja erst August,

 

Übrigens, im August erreicht der Kuchenverbrauch in Deutschland einen Höchststand.

 

Das bringt mich schließlich zu der Frage wieso am Ende des Krieges geschätzte 700.000 Zivilisten an Hunger und Unterernährung  gestorben waren, weit mehr als die 500.000, die im 2. Weltkrieg dem Bombenkrieg zum Opfer fielen.

 

 

 

       

 

   

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

       

In all times of crisis the search for the ones who are responsible for the situation has led to an ever-convincing answer: the enemy. You blame him, you discredit and demonize him and in order to do that you manipulate public opinion. But how do you create a picture of your enemies and what happens when those indoctrinated meet the enemy in real? I would like to tell you about censorship, stock-images, soldiers’ letters and some young women in Frankfurt.

In 1914 for people in Hanau the local paper, the Hanauer Anzeiger was certainly the most important source of information.

This newspaper relied mainly on the information provided by the Wolffsche Telegraphenbureau (WTB), a semi-official institution and on  articles pre-arranged by the “Neue Correspondenz”, an institution which had been set up with the sole reason to provide newspapers with “good, up-to-date and reliable news” as the home secretary put it. It goes without saying that the texts they circulated had been censored before. In a letter dating from the 29th June 1914 the head of the district administration in Hanau wrote: “The “Neue Corrrespondenz” has been used by the Hanauer Anzeiger  throughout. In practice the articles suitable for publication, especially those that represent  government policies, are printed on my express order; an official checks that the articles are really printed.”  We can be sure that he had a close look at the local reports, too. The law that had guaranteed the freedom of the press was officially repealed; communication had been put under state and military control.

Interestingly enough, in August and September 1914 , there was not a single picture of any enemy in the Hanauer Anzeiger. You had to create your own image of who the enemy was, you, personally, created the image of “your” enemy in your mind’s eye.

In his proclamation the Kaiser complained: “The enemy attacks us in the middle of profoundest peace.”

So they are all to blame.

But there is a significant ranking.

The racist vocabulary used reflects the emotions and attitudes at that time.

On the lowest rung Russia, the ‘Mongolian’, the ‘Muscovite hordes’, the ‘Huns’, the barbarians fighting against all values of Western civilization and the Japanese, the yellow flood, the yellow race, the tramps brought into the war by England, not just against us, but against Europe.

One step up the ladder France, the deceitful enemy, always eager for revenge. If you read about dishonorable conduct of a soldier or an officer you could be sure he was French. For the first few weeks Belgium, too. A country of franctireurs who commit unheard atrocities against our soldiers.

Above all the rest England.  (They never talk about Great Britain).

The Hymn of Hate, did not set the tone in the Hanauer Anzeiger.  The picture the newspaper created was rather complex.

In early August the reports dealt with English voices that said England should stay or should have stayed out of the war. Later on in September they quoted English sources that had allegedly made positive remarks about the Germans and I quote: “English hymn of praise of the German conduct of the war“ and again „An English song of praise of the German army“. At the same time they tried to make it clear that England was not to be feared: “The fact that England mobilized the yellow race … against us, is a sign of weakness and fear.”

Emotions were also stirred up in poems, poems that appeared from the first day on, some from local people (even in local dialect), a jingoistic exercise in how to beat the enemy with bad poetry. At first they were about the right and might of Germany, of valor and sacrifice. But later on they were about the enemy – the English enemy and the English enemy only.  There were three aspects that tended to be repeated: 1. There was utter disbelief and disappointment that England, “the same tribe”, a “Germanic country” had gone to war against Germany; and 2. they only do it for profit’s sake“You let the world bleed for your money bag“ (“Die Welt läßt du für deinen Geldsack bluten”), and 3.that England wasn’t ashamed of joining forces with the enemies on the lowest rung.

The propaganda crusade certainly had its effects but it was far from water-tight.

On the 13th August the first French prisoners arrived in Frankfurt. They were interned in a school building, when upper class ladies from Frankfurt, fashionably dressed, paid them a visit, offering them flowers, cigarettes and sweets und “revealed themselves as dear friends”  Can you imagine the public outcry? One reader in his letter to the editor under the heading of  “Disgusting” pointed out that he was ashamed to hear those teenagers call the French prisoners “charming people”, the same deceitful people that had slaughtered our sons, and he comes to the conclusion that it was, and I quote, the “pathetic obsession for the strangers, that made the ladies behave that way.” Another reader  (female) wrote a poem demanding that those ‘ladies’ should be whipped. There seems to be an underlying xenophobic attitude. And: Is there an enemy within? (By the way, some of those French prisoners might have been among those who built the new school in Großauheim which I attended as a boy.)

You would think that the propaganda would have impressed the soldiers. What the students found in hundreds of letters and diaries was rather unexpected.

In many of the letters the enemy simply doesn’t occur. If he does, he is hardly ever personal but anonymous, no face, no name. The reports are matter of fact. Negative feelings against the enemy don’t seem to exist, no swear-words, no outbursts of aggression or hate, but no empathy either. Friedrich Schroth: “In another section of our regiment,  98  troops attacked an enemy trench and overran it. The weather here is still good. Please send again 5 boxes of violet-scented tobacco … next time, because now snuff is very convenient. Don’t forget it. As I wrote yesterday May might become rather bloody.” They belittle the enemy’s strength, thereby belittling the danger they are in. You get the impression that they can’t afford emotions. As Edmund Reitz put it: “we have to endure, persevere and shut up, these are the only key words relevant in Prussia”.

As war dragged on, some had second thoughts about the enemy:

Edmund Reitz in his crude language and sharp mind wrote: “It can happen that you must sacrifice your life because the calamity of grenades flies from every corner. These monstrosities seem to last for ever. I wish I wouldn’t hear them whistle and hum, because then you could at least say there will be peace soon, but as long as they are there you have no hope in this respect.”

Let me finish with a quotation by Erich Maria Remarque, the author of “All quiet on the Western fron”t:

“They were not enemies from the beginning; only when they got weapons.

 … much later, in Flanders, I experienced the same again: While the battle of materiel was raging, humans were virtually useless. The weapons themselves hurled themselves in mad rage at each other. As a human being you had to have the feeling, that even if all was dead among the weapons, the weapons themselves would go on until the total annihilation of the world.”

Wolfgang J. Hombach 21st September 2013