Der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim wandelte mit seinem diesjährigen Ausflug nach Dettelbach am Main, auf den Spuren einstiger Großauheimer Wallfahrer. Die Großauheimer Wallfahrt nach Dettelbach dürfte nach dem 30jährigen Krieg begonnen haben und galt der schmerzhaften Muttergottes „Maria im Sand“. Seit 1505 wurde die in einem Wingert-Bildstock befindliche hölzerne Pietà als wundertätig verehrt. Später kam diese in eine Kapelle und ab 1608 in eine große Kirche mit einem Kloster der Franziskaner. Festzustellen war, dass die letzten Großauheimer Wallfahrer 1890/92 nach Dettelbach kamen. Es handelte sich hier um ausschließlich männliche Personen mit einem Ortsgeistlichen. Frauen wurde der weite Fußweg nach Dettelbach hinter Würzburg nicht zugemutet. Was die damaligen Großauheimer Wallfahrer in Dettelbach erwartete, konnten die Ausflugsteilnehmer schon beim Eintritt in den Klosterhof feststellen. Ein imposantes Portal begrüßt hier die Besucher der Wallfahrtskirche und eine Führung durch die beeindruckende Wallfahrtskirche mit ihrem Spätrokkoko-Gnadenaltar, dem Hauptaltarkreuz von Tilman Riemenschneider oder seiner Werkstatt sowie der eindrucksvollen Kanzel und Kanzeltreppe, ein Renaissancewerk von 1628 das den „Stambaum Jesse“ darstellt, erfasste alle Teilnehmer mit Erfurcht. Bei einer anschließenden Altstadtführung konnten die idylischen Gässchen und malerischen Ecken von Dettelbach bewundert werden. Eine Führung durch das sehenswerte Museum „Pilger und Wallfahrer“, untergebracht im ältesten Bauwerk (1487) der Stadt, bildete den Abschluss. Ein besonderer Augenfänger des Museums ist die Vitrine, in der getragene Schuhe von Besitzer gezeigt werden, die u.a. auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela gepilgert sind. Nach der fast dreistündigen Führung , sollte auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Im altfränkischen Gasthof „Grüner Baum“ konnten fränkische Spezilitäten und Frankenwein verkostet werden. Ein interessanter und informativer Ausflug ging leider wieder viel zu schnell vorbei.