Am Freitag, 22.02.2013 waren Lehrer, Praktikanten und Schüler der Oberstufe zu Gast beim HGV. Für das Geschichtsthema 1. Weltkrieg gab es viel Anschauungsmaterial.

 

„Schöne Welt, du gingst in Fransen“

Der erste Weltkrieg von 1914-1918 war ein gewaltiges Blutbad mit ungefähr 70 Millionen Soldaten aus 40 Staaten und 17 Millionen Opfern.  Es war der erste Krieg globalen Ausmaßes der  alle Kontinente in einen Strudel des Verderbens riss. Es war auch der erste industrielle Krieg, wo nicht primär monarchische Interessen  im Vordergrund standen.
Wie kann ein solcher Krieg hundert Jahre später nachdrücklich und griffig vermittelt werden? Die Lindenauschule unter der Leitung ihrer Lehrer Herr Hombach (bereits im Ruhestand) und Herr Schütz hat sich ein Projekt zum ersten Weltkrieg vorgenommen. In diesem Rahmen haben sie in der Öffentlichkeit um Unterstützung gebeten und auch der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim hat seine Materialien angeboten.
Der Besuch der Lehrer und 16 Schüler in unserem Archiv erfolgte dann am 22. Februar 2013. Bemerkenswert sachorientiert, motiviert und aufmerksam machten sich die jungen Forscher an das Material, dass Herr Dr. Picard für sie bereitgestellt hatte:
Die Listen Großauheimer Gefallener  und der Gefallenen des 1. Weltkriegs auf dem Großauheimer Friedhof beides aus dem Jahr1934. Auch ein Bericht von Franz Freisfeld:“ Reservelazarett II Hanau-Großauheim“ (1935) illustrierte das Elend der Soldaten.
Besonders fasziniert waren die Schüler von unseren Bildern, insbesondere  den Kriegsalben von Weiß und Böhm mit Hunderten von Fotos und vielen Einzelfotos sowie den Korrespondenzen.
An weiteren Dokumenten konnten wir die Kriegsbilder mit  Liederbüchern, Ernährungs- und Schützengrabenbroschüren, Militärpässen, Quittung für Schmuckabgabe („Gold gab ich für Eisen“), Bezugsscheinen, Spendenquittungen, Belgischen Papierfranc und ähnlichem untermauern. Auch die Erkennungsmarke eines Soldaten, ein Verdun-Andenkensstein von 1916, einen Weihnachts-Andenkenstein Campagne,  Kriegsseife und Taschenuhr eines Soldaten mit Kette aus Haaren seiner Frau wurde von den Schülern intensiv studiert. Ein großes Nagelbrett, in dem jeder Nagel für eine Spende an Kriegswaise steht, und Waffen aus dieser Zeit konnten wir  zeigen.
„Das war jetzt mal so richtig zum Anfassen!“ „Das ist doch sehr deutlich und anschaulich“. „Da kann man sich das viel besser vorstellen“ waren die Kommentare der jungen Menschen. Wir hoffen, dass die Kontakte zur Schule weiterhin so erfolgreich verlaufen und freuen uns auf die nächsten Besuche.