Herzlich Willkommen auf unserer Webseite

 

 

Vorankündigung: 

 

Bereits 1889 gab es erste Überlegungen für einen Hafenbau. Doch eine besondere Rolle der Verzögerung spielten dabei die Großauheimer, denn Hanau besaß gar kein geeignetes Gelände für die Anlage eines Hafens mit entsprechendem Areal für Industrieansiedlungen. Die Großauheimer hingegen besaßen das benötigte Areal, wollten es aber nicht so einfach hergeben.

Erst 1921 konnte der Bau begonnen werden. Hunderte von Arbeitslosen samt ihren Familien fanden dadurch für Jahre Arbeit und Brot. Im Oktober 1924 war es dann soweit. Hanau hatte seinen modernen Hafen, der bis heute einen wichtigen Standortvorteil darstellt.

Der Vortrag will diesen langen Prozess nachzeichnen, die Hauptprotagonisten und wichtigsten Probleme des Hafenbaus vorstellen. Beginnen wir der Referent jedoch mit einem Rückblich auf die lange Binnenschifffahrtsgeschichte Hanaus, die schon Jahrhunderte vor 1924 begann.

 


 

Jahreshauptversammlung 2024:

 

Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsverein 1929 e.V. fand am Fr. 22. März 2024 in der Langgasse 9 (Räumlichkeiten unter der Bücherei) statt, wozu alle Mitglieder recht herzlich eingeladen waren.

 


 

Neues "Objekt des Monats" - im Museum Großauheim

Als "Objekt des Monats" stellt der Heimat- und Geschichtsverein in wechselnder Folge aus seinem reichhaltigen Fundus jeweils einen historischen Gegenstand vor, welcher im Original in einer Einzelvitrine in der Eingangshalle des Museums Großauheim präsentiert wird. Jetzt neu:

 

Stumpenwärmer & Mignon-Zigarren

 

In der Sammlung des Heimat- und Geschichtsvereins finden sich zahlreiche Objekte rund ums Zigarrendrehen. Das war ein wichtiger Erwerbszweig, der in vielen

Großauheimer Familien den kargen Verdienst aufbesserte. Es war in ganz Europa eine weit verbreitete Möglichkeit, auch Frauen eine Arbeit zu Hause zu geben.

Seit Ende dem 18. Jahrhundert wurde auf den Brachfeldern in Großauheim Tabak angebaut und diese „Scheuerbambeler“ wurden auch hier verarbeitet und geraucht. Ab1860 gab es kleine Werkstätten, die nicht nur an Wasserhäuschen und Gasthäuser, sondern auch nach Hanau lieferten. Die Wochenlöhne der Frauen waren für 10 Std. an 6 Tagen karge 12 Mark, die Männer erhielten für 400 Zigarren täglich 18 Mark. Die Firma Philips beschäftigte ab 1870 mehr als 100 Personen in der Hauptstraße 11 und vergab auch noch Heimarbeit. Der Betrieb wurde später von Wilhelm Kleinschmidt übernommen.

 

 

 

 

Stumpenwärmer

Die einfachen Arbeiter und Soldaten rauchten im Normalfall die billigeren Stumpen, die aus sehr langen Rollen geschnitten wurden und deshalb beidseits geschnitten sind. Ihre Länge war definiert durch die Größe der Patronentasche der Armee. Da die Rollen in sehr feuchtem Zustand hergestellt wurden, mussten die Stumpen vor dem Verpacken noch getrocknet werden, dazu diente der Stumpenwärmer, der mit Esbit geheizt wurde

Mignon-Zigarren

Diese klassische Corona-Zigarren sind 14 cm lang und 16 mm dick, Es waren die „besseren“ Zigarren, die einen längeren Rauchgenuss versprachen. Eine Zigarre wird Stück für Stück einzeln gerollt und mit einem Deckblatt versehen. Die Größe, Dicke und besonders die Farben der Deckblätter bestimmen ihre Kennzeichnung und ihren Wert. Dieses Kistchen „Fehlfarben“ (das Deckblatt ist nicht einheitlich gefärbt) stammt aus dem Familienbesitz der Familie Kleinschmidt, die neben der Zigarrenfabrik auch einen Zigarrenladen und das Kino betrieben. Es gab in Großauheim 48 Läden, in denen Zigarren/Stumpen verkauft wurden. (Aus „Großauheim“ 1969, A. Hombach S. 198 ff)


- Weitere Informationen zum "Objekt des Monats" findet sich hier.

 


 

August-Gaul-Wein – neue Edition „Orang-Utan“ - Riesling halbtrocken 

 

 

 

Der Vorstand hat beschlossen, den August-Gaul-Wein wieder zum Verkauf anzubieten. Es ist diesmal ein Riesling halbtrocken und kommt wieder vom Weingut Theo Hubert aus Hörstein.

Im Cafe Rayher, Großauheim, Hauptstraße ist der Wein erhältlich.

Am Kaufpreis hat sich nichts geändert, die ¾ Liter Flasche kostet nach wie vor 11,00 €. 

Als Edition haben wir diesmal den Orang-Utan von August Gaul gewählt.

Gerade jetzt zur Weihnachtszeit immer ein schönes Geschenk, vielleicht verfeinert mit etwas Süßem oder Weihnachtsplätzchen. Frau Rayher verpackt nach Ihren Wünschen dekorativ.

Ein schönes Geschenk das es nicht überall gibt, für andere Angelegenheiten wie z.B. Geburtstag, Hochzeit, Jubiläum, als Mitbringsel oder einfach nur zum selbst genießen an einem gemütlichen Abend.

Der Vorstand würde sich freuen, wenn Sie von unserem Angebot regen Gebrauch machen.

Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit

Eure Pressereferentin Christel Derzbach

 

 

 

P.S. Noch ein Hinweis für mögliche (Weihnachts-)Geschenke:  Frau Rayher und der Bücherladen „Lass uns Lesen“ in der Hainbachstr. 1 / Ecke Krotzenburger Straße, verkaufen unsere Bücher der Serie „Großauheimer Wurzeln“ und „So alt wie die Bulau“ von Dr. Picard.  

 

           

 


 

Ritter in Großauheim:

 

Wahrscheinlich haben manche schon entdeckt, dass an der Kirchhofsmauer von St. Jakobus die beiden alten Ritter-Grabsteine verziert wurden.

Seit ca. 300 Jahren lehnen sie dort. Sie stammen aus dem Hochmittelalter und wurden beim Neubau 1766 nicht wieder in das Mittelschiff eingebaut. Es sind Grabsteine von Auheimer Rittern. 500 Jahre wurden sie mit Füßen getreten und sind unleserlich und abgeschabt.

Die Künstlerin Margot Kreuder hat nun eine Platte davor gearbeitet. Auf der einen stehen die Namen der Auheimer Ritter, die uns bekannt sind, auf der anderen sind nachempfunden Bilder, wie wir sie von anderen Steinen kennen.

Das Wappen ist eigentlich falsch: Es sind die Eppsteiner Sparren, wie sie hier überall verbreitet sind. Auheim gehörte zu dieser Zeit den Herren von Eppstein und auch die Ritter gehörten zu deren Gefolgsleuten. Jedenfalls finden sich ihre Namen in den Eppsteiner Archiven (Danke, Herr Dr. Picard fürs Raussuchen). Aber sie hatten natürlich nicht deren Herrschaftswappen... irgendwie abgewandelt wird es wohl gewesen sein.

 

 


 

Am 21. September 2023 wurde unser langjähriges Mitglied, langjährige Vorstands-Aktive und sehr geschätzte Freundin Hilde Eich beerdigt.

Als der Heimat- und Geschichtsverein sich in den 1970er Jahren erneuerte und reaktivierte, war auch ihr Vater, August Peukert, wichtig und rührig dabei. Sie folgte ihm früh in den Vorstand des Vereins und hat über Jahrzehnte dort seine Struktur und Arbeit mitbestimmt. Ihr freundlicher und fleißiger Geist, ihre Großzügigkeit und Aufmerksamkeit, ihre Anteilnahme, ja Liebe zur Großauheim war für die Neuentwicklung unseres Vereins entscheidend. In Anerkennung ihrer Person und ihrer Leistung verneigen wir uns und verabschieden uns vor ihr.

- Dr. Sabine Laber-Szillat – Vereinsvorsitzende

 

 

(Frau Eich im März 2017 bei einer ihrer vielen Kunstschenkungen an den Verein)

 


 

Museumsgeburtstag und Familientag im Museum Großauheim

 

 

Das Großauheimer Museum feiert dieses Jahr sein 40jähriges Jubiläum, d.h. eigentlich sind es ja 90 Jahre. Denn bereits 1933 wurde feierlich ein Heimatmuseum in der Haggassen-Schule Großauheim eröffnet.

Die 40 Jahre beziehen sich auf die Neugestaltung des Museums und ohne dieses Heimatmuseum von 1933 und die Großauheimer Museumsbemühungen nach dem Zweiten Weltkrieg, wäre dieses Museum nicht entstanden. 

Der Fahrbereich Kultur und die Städtischen Museen Hanau luden zu diesem Anlass am 24.09. um 11 Uhr in das Museum Großauheim ein. Die offizielle Eröffnung fand durch Frau Funck (Stadtverordnetenvorsteherin), Frau Laber-Szillat (HGV-Großauheim) und Herrn Dörich (Förderverein Dampfmaschinenmuseum) statt.

 

- Die Rede der Vereinsvorsitzenden Frau Dr. Laber-Szillat findet sich hier.

 

 


 

Ausflug des HGV in das historische Bahnbetriebswerk Hanau

 

Am 2.9.2023 fand der Ausflug des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim in das historische Bahnbetriebswerk Hanau zur Museumseisenbahn Hanau e.V. statt.

Ein ausführlicher Bericht darüber findet sich hier.

 

               

 

 


 

„Heimat – wem gehört sie?“

Der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim 1929 e.V. und der Fachbereich Kultur der Stadt Hanau hatten dieser Tage am 2. Juni zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Heimat – wem gehört sie?“ eingeladen.

Fachbereichsleiter Martin Hoppe hatte die Moderation übernommen, begrüßte die rd. 40 Gäste und Gesprächspartner. Es waren dies Dr. Esther Mikuszies, Leiterin Kulturforum Hanau, Dr. Bertold Picard, Bibliotheksdirektor a.D. und Ehrenmitglied des HGV sowie die Eheleute Shayegh-Ebadi aus dem Iran und jetzt Großauheimer Bürger.

In seiner Einführung stellte Hoppe den Begriff „Heimat“ anhand von zahlreichen Zitaten aus dem Grimm´schen Wörterbuch und der Geschichtsschreibung vor. Nachweislich sei der Begriff erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt. Der heutige Heimatbegriff habe sich in der Romantik entwickelt und findet nur im deutschsprachigen Raum Anwendung, viele andere Länder haben das Wort nicht im Repertoire. Dr. Picard zitierte aus der Satzung des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim, welche Aufgaben dem Verein obliegen, u.a. die Belange der lokalen geschichtlichen und naturkundlichen Forschung wahrzunehmen. Er selbst sehe in dem Begriff „Heimat“, den Ort, an dem man sich wohlfühlt, wo man geboren wurde oder zu Hause ist. Dies kann eine Schule, eine Ausbildungsstätte, eine Stadt, ein Land  oder auch der Arbeitsplatz sein. Dr. Mikuszies fragte, ob Heimat immer nur ein Ort sein muss? Man könne die Zugehörigkeit zu einem Land auch als Heimat ansehen. Dies sei besonders ein Thema der Migration. Für viele sei auch die Muttersprache ein Stück Heimat, böte eine kulturelle Identität. Dies konnten die Eheleute Shayegh-Ebadi bestätigen, die zum Studieren und arbeiten nach Deutschland kamen. Für sie als Bauingenieur und Apothekerin war es anfangs schwierig dem hessischen Dialekt zu folgen, was unweigerlich zu Heimweh führte. Mit der Zeit habe man aber bestens eingewöhnt und konnte ein Gefühl des „Angekommenseins“ entwickeln. Die Familie fühle sich jetzt zu Hause und könne Großauheim als ihre Heimat ansehen.

Die engagierte Diskussion zeigte auf, wie unterschiedlich der Begriff „Heimat“ ausgelegt werden kann. Übereinstimmend kam man zum Schluss, dass nur, wer sich vor Ort wohlfühlt und akzeptiert wird, Heimatgefühle entwickeln kann und sich damit auch für sein direktes Umfeld engagieren mag.

Zum guten Gelingen der Veranstaltung trug wesentlich die Bewirtung von Kerstin und Jürgen Koppke von der Gaststätte „Zur alten Scheuer“ mit Tapas und Getränken bei. Tenor war, dass solcherlei Angebote für „Geist und Magen“ eine Fortsetzung erfahren sollten.

 

               

 

 


 

Neues BUCH erschienen: 

 

 


 

Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins e.V. 1929 Großauheim wiedergewählt. 

Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim, waren zahlreiche Mitglieder erschienen. Auf der Tagesordnung war vor allem die Neuwahlen des Vorstandes und der Revisoren wichtige Punkte. Die erste Vorsitzende, Frau Dr. Laber-Szillat, begrüßte die Mitglieder und konnte mitteilen, das im Moment keiner Toten zu gedenken sei, was eine schöne Nachricht sei. Die Genehmigung des Protokolls der Jahreshauptversammlung vom 27.05.2022 wurde einstimmig bestätigt.

In Ihrem Bericht der 1. Vorsitzenden stellte Frau Dr. Laber-Szillat verschiedene Aktivitäten aus dem Jahr 2022 vor. Dies war die Beteiligung des Vereins am Mainuferfest, dem Rochusmarkt und dem Weihnachtsmarkt. Hier wurden jeweils die Bücher aus der Serie „Großauheimer Wurzeln“ und der August Gaul-Wein zum Kauf angeboten. Um das Museum Großauheim etwas zu beleben, wurde die Idee „Objekt des Monats“ ins Leben gerufen. Der Verein stellt unter diesem Motto monatlich  ein Exemplar aus seinem Inventar aus. Dies waren u.a. ein Grammphon aus der Jahrhundertwende, zwei antiquarische Fotoapparate, ein Telefon aus

dem Jahre 1928, ein Patengeschenk von 1909. In diesem Jahr wurde diese Aktivität weitergeführt und im April wird unter dem Thema „Des aale Gelersch“ eine alte Spielzeugeisenbahn ausgestellt. Die Vorstellung des Objektes ist immer mit einer Gesprächsrunde mit den Besuchern verbunden. Der Ausflug in 2022 führte nach Heusenstamm zum Sammeldepot des Museums für Kommunikation. Die Teilnehmer waren alle von den auf 15000 qm gezeigten Objekten beindruckt u.a. waren dies Kutschen, Kraftfahrzeuge, Kleinfahrzeuge, Gemälde, Fernsprechanlagen, Telefonzellen und die weltweit größte Sammlung von Telefonen. Auf Wunsch der Stadt Hanau hat der Verein 40 Schilder für historische Gebäude und Denkmäler beschrieben, die voraussichtlich im Herbst 2023 angebracht werden sollen. Damit endet der Bericht der 1. Vorsitzenden und sie übergab an die Kassiererin das Wort.

Frau Daniela Graf-Landwehr stellte die Einnahmen und Ausgaben im Detail vor und konnte zum Schluss ein gutes Ergebnis vorstellen. Die beiden Revisoren stellten der Kassiererin eine genaue Buchführung aus und baten die Anwesenden um Entlastung der Kassiererin; was bis auf eine Enthaltung bestätigt wurde.

Zur Neuwahl des Vorstandes wurde als Wahlleiter Herr Volker Lippmann bestätigt. Dieser bat in seiner Funktion als Wahlleiter die Anwesenden um die Entlastung des Gesamtvorstanden. Der Wunsch der Versammlung war den Vorstand en Block zu wählen. Der Vorstand wurde mit 4 Enthaltungen bestätigt.

 

Es sind dies:     

1. Vorsitzende - Dr. Sabine Laber-Szillat

2. Vorsitzender Stefan Gruber

Kassiererin – Daniela Graf-Landwehr

Schriftführer – Thomas Steigler

Pressereferentin – Christel Derzbach

2. Pressereferent mit Sonderaufgaben – Werner Derzbach

 

Als Kassenrevisoren wurden gewählt: die Herren Reiner Kargl, Heinrich Hartl

Als Beisitzerin ohne Stimmrecht: Frau Ingrid Fliedner

Da keine weiteren Anträge und Fragen vorlagen, konnte Frau Dr. Laber-Szillat den offiziellen Teil schließen und bat Herrn Wolfgang Hombach über die Sonderausstellung im Museum Großauheim ?Angeworben -  angekommen? zu sprechen.

Auf die Frage wer die Ausstellung noch nicht besucht hat, konnte erstaunlicherweise festgestellt werden, dass der überaus größte Teil der Teilnehmer noch nicht in dieser Ausstellung waren und daraufhin kam der Gedanke ein Führung unter der Leitung von Herrn Hombach durch den Heimat- und Geschichtsverein zu organisieren. Herr Hombach stellte in anschaulicher Weise die Sonderausstellung vor und gab Tipps, wie man die Ausstellung sich sinnvoll  anschauen sollte. Die Ausstellung ist eine sog. Werkstattausstellung, d.h. dass jeder seine Erfahrungen und Geschichten mit den italienischen und spanischen Mitbürgern von damals aufschreiben und weitergeben kann. Ein kleines Heft liegt in der Ausstellung aus, indem man seine Erinnerungen aufschreiben kann. Das Buch zur Ausstellung wird die Stadt Hanau im Juni 2023 herausgeben. Es bezieht sich auf die Notizen eines spanischen Gastarbeiters unter dem Titel „Barraca 5“. Das Buch wurde vom Spanischkurs der Volkhochschule übersetzt.  

Nach diesem interessanten Vortrag wurde die Jahreshauptversammlung beendet.

  


 

¿ ANGEWORBEN - ANGEKOMMEN ?

 

Ein erinnerungskulturelles Projekt zur italienischen und spanischen Arbeitsmigration nach Großauheim und Umgebung mit der Lindenauschule.

Museum Großauheim – Samstags, sonntags 11-17 Uhr – Link

 

- Ein hintergründiger Bericht von Dr. Sabine Laber-Szillat zu dieser Sonderausstellung findet sich hier.

 


 

Ausflug des HGV nach Heusenstamm zum

Sammlungsdepot des „Postmuseums“ – Museum für Kommunikation

 

Am 12.10.2022 fand der Ausflug des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim nach Heusenstamm zum Sammlungsdepot des Museums für Kommunikation (vormals „Postmuseum Frankfurt“) statt.

Ein ausführlicher Bericht darüber findet sich hier.

 

                

 


 

Seit einiger Zeit beobachtet der aufmerksame Betrachter, dass die Stromkästen in Großauheim von autorisierten Sprayern verschönert werden.

Hier ist der Entwurf von Frau Margot Kreuder für die Waldwiese:

 

Sammeln Sie mit uns auch andere schöne Sprayer-Kunst!

 

 - KVZ Ecke Hauptstraße/Wiesenstraße -

 

 

 


 

 

Der Heimat- und Geschichtsverein Großauheim dankt vier Autoren, die mit ihren Beiträgen das Erscheinen des sechsten Bandes unserer Schriftenreihe „Großauheimer Wurzeln“ ermöglichen.

HEIMAT ist das Verbindende in vier Themen.

Der längste Artikel des Buches erzählt die Geschichte eines Hauses, das seit hunderten von Jahren nicht nur dem Pfarrer, sondern auch der Gemeinde Heimat war. Es behandelt die grundlegende Renovierung des Jakobus-Pfarrhauses zur Montessori-Schule. Dr. Sabine Laber recherchierte die Historie des Barockhauses. Baufunde wurden ausgewertet: die beide Keller aus einem mittelalterlichen Haus, Schwellbalken von 1618, Fundamente aus dem 18. Jahrhundert zeigen, dass auch Vorgängergebäude – wahrscheinlich seit 1334 - an dieser Stelle gestanden hatten. Dendrochronologische Untersuchungen und ein detailliertes restauratorisches Gutachten ergaben neue Informationen. Die Archivalien bezeugen immer wieder notwendigen Reparaturen der Pfarrhäuser, die wechselnden Bewohner und ihre sich verändernde Lebensweise. Mit dem Umzug des Pfarrers wurde das Haus ab 1960 zum Pfarrheim, Jugendheim, Pfadfinderhaus, letztendlich zur bruchreifen Bauruine. Ab 2021 wird mit Montessori-Kinderhaus und Schule neues Leben einziehen.

 

Dr. Bertold Picard beschäftigt sich mit unserer letzten Heimat, dem Grab. Dabei entdeckt er durch seinen Recherchen eine bisher nicht beschriebene Form des Totengedenkens, indem er die Geschichte von zwei Grabsteinen untersuchte, die von dem älteren Kirchhof von St. Jakob auf den Friedhof im Pfortenwingert umzogen. Er sucht die Lebensgeschichten auf von Johann Adam Rauch, einem bedeutenden Wirt, Brauer, Stifter und Familienvater. Der schöne Grabstein mit dem Relief der heiligen Familie bezeugt den Tod von seinen drei kleinen Söhnen, zu denen auch der Vater 67-jährig beerdigt wurde. Dieses Kreuz war irgendwann nach 1813 bei dem Neubau des Friedhofs im Pfortenwingert in die Nordwand eingemauert und wurde 2017 entdeckt, restauriert und wieder errichtet. Solch eine Brücke zwischen den Friedhöfen bildet auch der Grabstein der Anna Botzum und ihrer zwei Männer. Ihr erster Mann wurde noch auf dem Kirchhof, der zweite Ehemann und sie selbst auf dem Friedhof beerdigt. Alle drei wurden auf dem selben Stein eingemeißelt; der Stein ist im Museum ausgestellt.

 

Die Beziehung zu einer Heimat in der Familie und Freunde getötet und vertrieben wurden, wird von Dr. Manfred Greb erzählt. Wir erfahren außerdem über das Schicksal der Juden aus dem Jahr 1938. Der Beitrag „Die Reichspogromnacht 1938 in Großauheim“ spürt dem Leben der jüdischen Bürger nach, die zu diesem Zeitpunkt noch in unserer Gemeinde wohnten. Im Zentrum steht der 18-jährigen Heinz Hirschmann aus dem Porzellan- und Haushaltswarengeschäft in der Hauptstraße. Der endgültige Abschied von Brüdern, Großvater und Eltern, die nur für ihn mögliche Auswanderung in die USA, das Einfinden in eine neue Heimat werden dargestellt. Besonders bewegt den Autor die geläuterte und weltoffene Verarbeitung dieser dramatischen Ereignisse, die in der Nachkriegszeit in seinem Verhalten erfahrbar wurde. Der 25-jährige US-Soldat Henry Hirschmann, der nach Großauheim zurück kam, zeigte in berührender Weise Großmut und Verständnis. Auch bei seinen späteren Besuchen fehlte Bitterkeit und Hass. Er nahm die Ehrungen und die Freundschaft der alten Heimat wohlwollend an.

 

 

Die sudetendeutschen Heimatvertriebenen in Großauheim“ ist ein Artikel des geschätzten, verstorbenen Amtsleiters Hans Gruber. Er kam uns anlässlich des 100. Geburtstags von Frau Fleißner wieder ins Gedächtnis und wurde von der Familie redigiert und freigegeben. Gruber und Fleißner, eine sehr beliebte Lehrerin, gehörten zu 210 Egerländern, die hier „abgekoppelt“ wurden. Der Schwerpunkt des Berichtschreibers liegt darauf, seinen neuen Mitbürgern die Stadt Tachau vorzustellen, aus der er 1945 so schnell hinausgeworfen wurde. Er versucht die folgende Deportation und die Ungewissheit in Worte zu fassen, aber auch die Bemühungen der hessischen und kommunalen Verwaltungen aufzuzählen, dankbar die privaten Maßnahmen zu fassen, die den Vertriebenen zuteil wurden. Da keine Bilder dem Bericht beilagen, hat die Redaktion Bilder der Familie Neubauer und Landa hinzugefügt, die ebenfalls mit diesem Transport kamen.

 

Korrektur, Gestaltung und Termintreue lag in den bewährten Händen von Margot Kreuder, der wir für ihre wertvolle Mitarbeit herzlich danken.

Dr. Sabine Laber-Szillat

1. Vorsitzende

Heimat- und Geschichtsverein Großauheim 1929 e.V.

im Namen des gesamten Vorstandes

 

Preis 12€, 178 Seiten, Buntdruck, Paperback, A5-Format,

 

 


 

Die beiden AUGUST-GAUL-PFADE

 

Der historische Pfad –
Orte in Großauheim mit Bezug zu August Gaul

 

1. jetzige August-Gaul-Schule (damals Turmschule): Es ist die einzige nach ihm benannte Schule (Großauheim hat auch die einzige August-Gaul-Straße). An der Westfassade wurde von August Peukert ein Sgraffito „Bremer Stadtmusikanten“ angebracht. Im Hof der benachbarten „evangelischen Schule“, heute Seniorenheim, befindet sich der Pinguinbrunnen, 1969 von der Stadt Großauheim errichtete, 7.11.2013 auf das neue Brunnenbecken von Gutberlet gesetzt. Ab November bis Ostern tragen sie Schals….

2. Main: Gauls Ururgroßvater Bernhard Gaul, *1723, Schuhmacher wie sein Vater, war aus Miltenberg zugezogen und heiratete 1754 die Maria Elisabeth Kämmerer. Der Main wurde erst ab 1922 zur Großschifffahrtsstraße ausgebaut und folglich damals noch ein unverbauter Fluss mit jahreszeitlich stark schwankenden Wasserständen.

Firma Rhein, Leinpfad 1. Ab 1882, noch während seiner Schulzeit, begann August Gaul seine Ausbildung an der Hanauer Zeichenakademie und studierte ab 1884 dort als Tagesschüler. Ab 1887 arbeitete er in der Tiegelei Rhein als Ziseleur, vor allem mit Silber, an Aufträgen von kunstgewerblichen Werkstätten. Firma Rhein stellte ansonsten Schreibzeuge, Briefbeschwerer, Fenster- und Türgriffe her.

3. St. Jakobus: Hier wurde August G. getauft. Wie damals fast alle Großauheimer war er katholisch (Der „Kulturkampf“ Bismarcks gegen die Kirche beunruhigte damals die Bevölkerung). Hier erlebte er 14jährig die 3. Eheschließung seines Vaters Philipp mit der Stiefmutter Amichen. Um die gleiche Zeit erhielt er hier die Erste Kommunion und die Firmung. Die 1766 eingeweihte Barockkirche war der prachtvollste Raum im Ort und wird das künstlerisch aufmerksame Kind geprägt haben.

4. Haggasse (damals Jakobusgasse) 12a: Das Hinterhaus an der Pfarrgasse wurde 1845 von Großvater Peter Gaul gekauft. In diesem Haus seiner Großeltern Peter und Anna Maria wurde August Gaul am 22. Oktober 1869 als erstes Kind seiner Eltern Philipp und Katharina geboren. Bereits drei Monate nach der Geburt zog die Familie um.

5. Alte Schule: Am 1. Juli 1876 wurde August Gaul offiziell in die katholische Volksschule aufgenommen, aber er besuchte sie schon ab dem 12. April 1875, der Grund für diese Diskrepanz ist offen. Die Schule hatte ungefähr 380 Schüler. Die damaligen Lehrer waren Ludendorff, Jahn, Kern, Kronenberger und Kullmann. August verließ die Schule 1883. Er fehlte fast nie und hatte in allen Hauptfächern „sehr gut“.

6. Krotzenburgerstraße 6: Dieses Haus kaufte Vater Philipp Gaul mit seiner zweiten Frau Katharina 1869, drei Monate nach der Geburt des 1. Kindes. August Gaul, der Erstgeborene, lebte hier dann bis zum 18. Lebensjahr. Vater Philipp war Steinhauer und hatte im hinteren Raum der Scheune seine Werkstatt, der größere Teil diente dem landwirtschaftlichen Betrieb. Er hatte Äcker, zwei Kühe, zwei Schweine, eine Ziege und Federvieh. Seine 9 Jahre jüngere Schwester Emma stand ihm sehr nahe, sie besuchte ihn einige Male in Berlin.

In der Zeit zwischen 1869 und 1887 änderte sich das Bauerndorf sehr. Die Bahnlinie fuhr seit 1854, deshalb siedelten sich neue Betriebe u.a. der Zigarrenindustrie, eine Zinkhütte, eine Eisengießerei und eine Farbenfabrik an. Zusammen mit der Ketten-Mainschifffahrt führte es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, wachsender Einwohnerzahl und Fortschritt: Es gab einen Arzt, eine Apotheke, Bank und Kindergarten.

Das alte Haus wurde in den 1950er Jahren von der Familie Lotz gekauft, abgerissen und an seiner Stelle das Gasthaus gebaut, August Peukert zierte es zu Gauls Ehren mit den „laufenden Bären“.

7. Rochusplatz: Hier standen ab 1958 die Enten von Gaul am „Entenbrunnen“, Dann ab 1971 seine berühmte junge Löwin, die als Wehrzeichen gegen die Eingemeindung verstanden wurde. Drei Jahre nach der Eingemeindung, 1977, wurde wieder getauscht, der Entenbrunnen kam zurück. Seit 1991 sind Enten und Löwin im Museum vereint. Zum 150. Geburtstag des Künstlers errichtete die Stadt das Stadtmöbel und Denkmal von Matthias Kohnen. Silhouetten der Enten, der Löwin und des Katers Paul sind als flache Vertiefungen eingearbeitet. Kater Paul im Original ist eine Kühlerfigur, die Gaul. für seinen Mäzen und Freund Paul Cassirer fertigte.

8. Alter Friedhof: Als August G. fünf Jahr alt war, starb sein jüngerer Bruder, im neunten und zehnten Lebensjahr beerdigte er seine Großeltern, mit dreizehn Jahr starb seine Mutter Katharina. Er schuf für seinen Vater Philipp und seine geliebte Halbschwester Emma das heutige Grab 1910.

Hier findet sich auch das Grabmal von Johannes Rhein und Familie, seinem ersten Arbeitgeber.

9. Museum Großauheim: Seit 2010 ist das Großauheimer Museum ein Ort der Gaul-Erinnerung. Viele Exponate und wesentliche neue Informationen sind dort vereint. Der bauliche Ursprung des Museums ist das bis 1922 betriebene lokale Elektrizitätswerk.

 

 

Künstlerischer Pfad -
im Ort verteilte Werkshinweise

 

Pinguinbrunnen: Ecke Patershäuser/Hanauer Landstraße

Gaul am Kasuar: Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße

August-Gaul-Denkmal von Kohnen: Rochusplatz

Eselsreiter und Eselsreiterin: an der Paulskirche 1, hinter dem Ehrenmal

Giraffe: im Schulhof der St. Josefsschule am Leinpfad

laufender Bär: im Schulhof der Montessori-Schule Pfarrgasse 2

Fischotter: in der Anlage Ecke Haggasse/ Leinpfad

Löwin: Ecke Sandgasse/Jakobusstraße

Elefant: im Schulhof der Eichendorffschule an der Marienstraße 19

Tapir: Ecke Rochusstraße/Waldstraße/Spitzenweg

Strauß: Ecke Rue de Conflans/Waldstraße

kleiner Zoo: Ecke Bahnhofstr./ Luisenstraße

Pinguine: auf der Mauer des alten Friedhofs, am Pfortenwingert 4

 

 

Freunde:

- Heinrich Hain, Krotzenburgerstr. 3, war Bauer, verheiratet mit Anna geb. Heilmann. Ihrem Sohn August war August G. Taufpate, Nachbar und auch mit der elterlichen Familie befreundet.

- Christian Heuser, Glaser, wohnte über die Ecke in Krotzenburgerstr. 8, später Rochusstr. 5 Es kam zu wechselseitigen Patenschaften und er war Trauzeuge von Philipp und Annamaria G.

- Heinrich Schuler, Luisenstr. 19, später Krotzenburgerstr. 2, war ein Schulkamerad. Er wurde wie sein Vater Schuster und orthopädischer Schuhmachermeister. Der heutige Betrieb ist in den Händen seines Urenkels.

- Heinrich Botzum war ebenfalls Schulkamerad und der Sohn des Wirtes und Brauers vom „Goldenen Löwen“, heute sogenanntes Altes Rathaus Haggasse 1. Er gründete später in der Bahnhofstrasse die Brauerei dort.

- Carl Kronenberger, Paulsgasse 6, studierte ebenfalls in der Zeichenakademie und betrieb eine Großauheimer Ziseleur-Werkstatt.

- Simon Knoch studierte mit August G. in der Hanauer Zeichenakademie und wurde später erster einheimischer Berufsfotograf.

 

Besonders in den ersten zehn Jahren litt August G. sehr an Heimweh und er besuchte zwischen 1888 – 1898 von Berlin aus Großauheim und seine Freunde. Später mit seiner Ehefrau und seinen Kindern, aber auch mit den Berliner Freunden, quartierte er bei der Stiefmutter und seinen Freunden in Großauheim.